Florian Kath brachte es in seiner Karriere bisher auf 25 Bundesligaeinsätze, einen Aufstieg in die zweite Liga und steht im goldenen Buch der Stadt Magdeburg. Am Montag nahm er sich an seinem freien Tag die Zeit und sprach im Stammtisch Zollernalb unter anderem über seine Verletzungshistorie, seinen sportlichen Werdegang und seine Verbindung zur Heimat Zollernalb.
Im Stammtisch-Zollernalb kommen AkteurInnen aus dem Lokalsport der Region im Livestream-Interview zu Wort. Der Stammtisch-Zollernalb läuft jeden Montagabend ab 21 Uhr auf der Facebookseite Match.Report.Zollernalb by Tequila mit wöchentlich wechselnden Gästen. Dieses Mal war Florian Kath vom Fußball-Zweitligisten 1.FC Magdeburg zu Gast, der seit einigen Jahren mehr als ein Akteur des Lokalsports in der Zollernalbregion ist.
Eines Abends im Februar 2015, als der 20-jährige Florian Kath nach dem Training seine Fußballschuhe putzte stand auf einmal sein Trainer hinter ihm. “Die kannst du einpacken, du fliegst morgen mit nach Berlin”, sagte ihm der laut Florian “beste Trainer, den man als junger Spieler nur haben kann”: Christian Streich. Kath, der damals noch beim SC-Freiburg spielte und als Spieler der zweiten Mannschaft schon überrascht war, ins Trainingslager der ersten Mannschaft mitfliegen zu dürfen, stand nun also im Spieltagskader des Bundesligisten vor dem Auswärtsspiel bei der Hertha. “Das war so unfassbar unerwartet und auch als ich mich dann am Spielfeldrand warmmachte, hatte ich zu keiner Sekunde gedacht, dass ich überhaupt eingewechselt werde.”, berichtet der heute 28-jährige. Als auf der Bank dann sein Trikot hochgehalten wurde und Flo tatsächlich vor seinem Bundesligadebüt stand, schossen ihm 1000 Gedanken durch den Kopf, womöglich eine Mischung aus Vorfreude, Nervosität und Aufregung, wie er erzählt. Während dem Spiel sei er dann (getragen vom Adrenalin) “durchgesprintet” und blendete aus, dass er gerade im Olympiastadion vor 40.000 Zuschauern spielt. “Das war wie ein Rausch”, berichtet Kath.
Ganz in der Nähe von Berlin, nämlich in Magdeburg spielt Florian heute. Beim Aufstieg in die zweite Liga letztes Jahr war er mit 21 Einsätzen und drei Toren am Erfolg des FC beteiligt und trug sich bei der Meisterfeier wie seine Mannschaftkollegen ins goldene Buch im Rathaus der Stadt ein. Seit diesem absoluten sportlichen Erfolg ist für Florian viel passiert, allerdings spielte sich davon nur wenig auf dem Platz ab. Der gebürtige Balinger absolvierte in dieser Saison noch kein Spiel für die Magdeburger und hat derzeit mit einer langwierigen Achillessehnenverletzung zu kämpfen. “Ich fühle mich voll integriert, aber es ist schon seltsam, dass einige Jungs nun seit einem dreiviertel Jahr da sind und mich nur auf alten Videos sehen und wissen, dass ich theoretisch auch spielen kann”, sagt Kath. Nachdem er sich Ende letzten Jahres operieren lassen hat, versucht er nun andere Therapieansätze, was ihm in den letzten Wochen geholfen hat. Aufgrund seiner Entzündung an der Ferse sei es ihm allerdings derzeit noch nicht möglich, einen anderen Schuh als seinen speziell zugeschnittenen Laufschuh, geschweige denn Fußballschuhe, anzuziehen.
In der Zukunft will Florian also zunächst generell wieder auf dem Platz stehen. Dies wird auch weiterhin beim 1.FC Magdeburg sein, wo er seinen Vertrag verlängert hat. “Da musste ich keine Sekunde überlegen, wenn man die Entwicklung des Vereins sieht, möchte man daran natürlich teilhaben. Ich sehe es auch als Privileg, als damals verletzter Spieler ein neues Vertragsangebot bekommen zu haben”, berichtet Kath, der sich seit mehreren Jahren in Magdeburg sehr wohl fühlt. In ferner Zukunft will er auf jeden Fall zu seinem Heimatverein, der TSG Balingen, zurückkehren. Dort durchlief Flo die ganze Jugend und spielte damals auch für die erste Mannschaft in der Oberliga. Auch wenn er nur für die Altherrenmannschaft der TSG spielen würde, wie es sein Vater einst tat; “irgendeinen Weg wird es schon geben, das Trikot der TSG nochmal zu tragen und das möchte ich auch unbedingt”, sagt er offen. Dann würde auch er wieder in der Region Fußball spielen und täte es seinem Bruder Markus, der den SV Dotternhausen Woche für Woche als Kapitän auf den Platz führt, gleich. “Oma und Opa sehen mehr Spiele als ich, denen steht es eher zu Tipps zu geben”, witzelt Kath, der seinem Bruder anstatt Tipps lieber Fußballschuhe weitergibt, in denen dieser dann Landesligafußball spielt.
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