Nach dem Abstieg aus der Kreisliga A hat die SG Busenweiler-Römlinsdorf mit Orhan Özübek eine Vereinslegende für die aktuelle Kreisliga-B2-Saison angeheuert. In der ersten Oktoberausgabe sprechen wir im "Kreisliga-Kompass" mit dem Spielertrainer über aktuellen Baustellen bei der Spielgemeinschaft sowie die anstehende Englische Woche.
Zurzeit läuft vieles gegen die SG Busenweiler-Römlinsdorf. Die Mannschaft von Spielertrainer Orhan Özübek kämpft zurzeit nicht nur mit einem sehr dünnen Kader, dem zusätzlich verletzungsbedingt wichtige Spieler fehlen, an der ein oder anderen Stelle blieb bisher auch einfach das nötige Spielglück aus. Dabei bahnte sich der Personalmangel bereits vergangene Abstiegssaison an. Mit ausbleibendem Erfolg in der A-Liga, sank auch die Trainings- und Spielbeteiligung. „Da sind wir dann auch zurecht abgestiegen“, gesteht der der 37-Jährige. Zur neuen Saison verließen die Spielgemeinschaft dann auch einige Stammkräfte. Dazu kommen fünf Langzeitverletzte, zu denen Orhan selbst gehört. Ohne die reaktivierten Spieler, die bereits vergangene Saison ihr Karriereende verkündeten, Orhan und dem Verein zu Liebe aber doch nochmal eine Saison dranhängen, „hätten wir die Mannschaft vielleicht abmelden müssen“, verdeutlicht der gebürtige Türke.
Strauchelnde Spielgemeinschaft
Trotz der guten Vorbereitung der Özübek-Mannschaft, kam diese in den ersten Wochen der neuen Saison doch immer wieder stark ins Straucheln. Gegen den SV Fischingen (3:4) und die SG Spielberg/Berneck-Zwerenberg (2:4) beispielsweise hielt Orhans Mannschaft jeweils gut dagegen, gab am Ende aber jeweils mehrere Führungen aus der Hand und vergab viele Chancen. Gegen die SGM Teinachtal (1:7) wiederum wurden dem Trainerteam, das durch Co-Trainer Tim Wulf ergänzt wird, akute Verletzungen während der Partie zum Verhängnis, auf die wegen des ohnehin schon dezimierten Spieltagkaders kaum adäquat reagiert werden konnte. Gegen die SG Hopfau/Leinstetten unterlag die SG dem aktuellen Spitzenreiter mit 1:5. Und dennoch ist mit neun Punkten aus sieben Spielen das obere Tabellendrittel mit vier Punkten Abstand noch lange nicht außer Sichtweite – wären da nicht die ständigen Ausfälle.
Hoffnungsschimmer Derbysieg
Auch vergangenes Wochenende versuchte Orhan händeringend eine Mannschaft für das Lokalderby gegen die TSF Dornhan II zusammenzubekommen – mit mäßigem Erfolg. „Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben flex anmelden müssen“, sagt Orhan, der vor dieser Spielzeit bereits knappe vier Jahre als Co-Trainer bei den Gelb-Schwarzen aktiv war. Und dennoch ging an diesem Tag ein Ruck durch die Mannschaft, die im Neun-gegen-Neun ihr Herz auf dem Platz ließ. „Die Neun, die auf dem Platz waren, die wollten. Da hat jeder für jeden gekämpft. Man hat sich gegenseitig aufgebaut und man war einfach ein Team“, lobt der Spielgestalter seine Mannschaft. Am Ende konnte dem Lokalrivalen aus Dornhan nach einer knappen 1:0-Halbzeitführung, dem zwischenzeitlichen Ausgleich sowie einem 3:2-Anschlusstreffer der Turn- und Sportfreunde, ein 5:2-Erfolg abgewonnen werden. „Das hat den Jungs nochmal gutgetan“, bilanziert der Dienstälteste.
“Das nehmen wir mit”
Mit der aktuellen personellen Ausgangslage steht für die Spielgemeinschaft ausgerechnet in dieser Woche eine Englische Woche an – und was für eine. Mit dem VfL Hochdorf (6.) treffen die Gelb-Schwarzen bereits heute Nachmittag (16.00 Uhr) auf ein Team, das sie in dieser Saison bereits im Pokal schlagen konnte (1:0). Aber auch auf eine derzeit aufstrebende Mannschaft, die nicht nur die letzten drei Spiele souverän für sich entschied, sondern die auch einzig den zu dieser Zeit ungeschlagenen Spitzenreiter SSV Walddorf (2.) bezwang. „Die Hochdorfer sind eine spielstarke, junge und sehr dynamische Mannschaft. Das wird eine ganz schwere Nummer. Da läuft der Ball richtig gut.“ Drei Tage später wartet dann der SSV (15.00 Uhr) selbst auf die verletzungsgeplagte Truppe. „Sie gewinnen ihre Spiele souverän, schießen viele Tore und waren hinten bisher stabil. Das hat schon was zu heißen.“ Trotz der prekären personellen Situation und der sportlichen Underdog-Rolle, schöpft die SG-Legende Mut und Zuversicht aus der Moral, die seine Spieler jüngst beim Derby-Sieg zeigten: „Das hat die letzten Wochen ein wenig gefehlt. Das nehmen wir für die nächsten Spiele mit und machen da weiter, wo wir aufgehört haben.“
Kreisliga-Perlen
Orhan Özübek ist eine echte SG-Legende. Mit seinen 37 Jahren und unzähligen Saisons bei den Gelb-Schwarzen, hat der Spielertrainer schon einige Sportplätze in der Region zu Gesicht bekommen. Wir haben ihn nach seinen Kreisliga-Perlen gefragt:
1. Das schönste Sportheim: SGM Teinachtal
2. Die preiswerteste Halbe: SG Busenweiler-Römlinsdorf
3. Die schönste Anlage: SV Eutingen
4. Der holprigste Platz: VfL Hochdorf
5. Die besten Fans: SV Betzweiler-Wälde