Zum Ersten Mai haben Unbekannte am Sportgelände in Wittendorf ein Banner aufgehängt. Der Hintergrund der Aktion ist bislang unklar.
“Geldprobleme? Gibts bei uns nicht! #Kultclub?” steht auf dem Stück Soff, das offenbar am Fangzaun angebracht wurde. Wir haben mit Robert Ruoff vom SVW gesprochen – über die aktuelle Situation beim Landesligisten und über den Mai-Scherz.
“Derzeit versuchen wir mit verschiedenen Aktionen die Spielfreie Zeit zu überbrücken, um nicht in Probleme zu kommen”, stellt Ruoff klar. Der Mittelfeldspieler ist gleichzeitig Mitglied der Geschäftsführung. “Der Hintergrund der Aktion ist uns nicht bekannt”, sagt er. Er tippt auf einen Mai-Scherz. Als “Kultclub” wird der SVW immer wieder bezeichnet. Wegen seines Vereinslebens, der Jugendarbeit oder der “Südkurve”, die immer an der Stirnseite vor dem Sportheim steht.
Aufgrund der aktuellen Spielausfälle und ausbleibenden Erlöse im Rahmen der Heimspiel-Bewirtung hat der Verein eine Aktion gestartet: Unter www.geisterspieltickets.de können Unterstützer virtuell eine Stadion-Rote, ein Schnitzel oder eine Eintrittskarte kaufen und so helfen. Ruoff: “Die Aktion ist ganz gut angelaufen. Jeder Verein kämpft ja mit der momentanen Situation. Gewisse Fixkosten bleiben immer und die versuchen wir durch verschiedene Möglichkeiten trotz geschlossenem Sportheim auszugleichen.” Er weist auf die Jugendarbeit hin, für die ein Großteil der Gelder ausgegeben wird. Freilich soll es auch künftig noch Jugendfußball in Wittendorf geben.
Auch im Aktiven-Bereich schaut der SV Wittendorf trotz Corona in die Zukunft. Vor wenigen Tagen wurde Christian Braun als neuer Spielertrainer an der Seite von Stefan Jäkle vorgestellt. Der 31-jährige kommt mit viel Erfahrung, zahlreichen anderen Angeboten und einem Torrekord von 70 Treffern (Saison 2011/12 in der Bezirksliga für die Spvgg Schramberg) an die Lange Furche. Ruoff: “Das ist eine win-win-Situation für beide Seiten. Christian geht bewusst in einen neuen Bezirk. Auf persönlicher Basis haben wir gemerkt, dass es sehr gut zusammenpasst.”
Man darf trotzdem nicht außer Acht lassen, dass die Verpflichtung mit Christian Braun ein ‘Gschmäckle’ hat. Hintergrund: In der Lokalpresse gab Braun Ende März den Abschied von seinem bisherigen Verein SV Zimmern bekannt. Er wolle künftiger kürzer treten. Kurze Zeit später der Übereinkunft mit dem SV Wittendorf. Online kritisierten diesen Schritt einige Leser scharf. Spieler und Vorstandsmitglied Robert Ruoff will dem allem aber nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. Genauso wenig wie dem Spruchband am Mai-Feiertag: “Es gibt immer Menschen die Dinge befürworten und manche, die das nicht tun. Wenn jemand seine Meinung kundtun will, darf er das natürlich gerne.”