Der VfB Bodelshausen hat zu Beginn der Saison einen fulminanten Pokal-Run hingelegt. Nach dem Ausscheiden gegen den SV Walddorf im Achtelfinale liegt der Fokus nun wieder voll auf der Kreisliga B6 (Tü Alb). Wir haben im "Kreisliga-Kompass" mit Trainer Esad Huskic über die bevorstehende Partie gegen den ungeschlagenen SV Weiler gesprochen.
Der VfB Bodelshausen (2.) ist wohl mit eine der Überraschungen des diesjährigen Bezirkspokals Alb. Überstand das Team des Trainergespanns Esad Huskic und Jasmin Dubinovic nur knapp die erste Runde gegen den Ligakonkurrenten TSV Gomaringen II (9:8 n. E.), zeigte der B-Ligist gegen den A-Ligisten TSV Dettingen/Rottenburg (2:1) und besonders mit dem Achtelfinal-Einzug gegen den Bezirksligaaufsteiger SGM Altingen/Entringen (4:3 n. E.), was in dieser Saison möglich sein kann. Zudem startete der Verein für Bewegungsspiele mit vier Siegen aus vier Spielen reibungslos in den Ligabetrieb. Mit Einbruch des Oktobers gab es dann doch den ersten Dämpfer. Neben dem ersten Unentschieden gegen die SGM Hailfingen/Oberndorf (1:1) musste das Trainerduo ausgerechnet im Achtelfinale auf einige Stammspieler verzichten. Und dennoch: Die dezimierten Bodelshausener zeigten selbst nach einem 0:3-Rückstand Moral und markierten in Person von Denis Demaj die Anschlusstreffer eins und zwei in Minute 35 und 62. Der Pokalschreck aus dem Tübinger Landkreis war wieder im Spiel. „Wir haben trotz der Ausfälle ein überragendes Spiel gemacht und waren dem 3:3 näher als Walddorf dem 2:4“, findet Trainer Esad Huskic. Und dennoch war es der SVW, der in den Schlussminuten durch einen Fehler der Gastgeber der Bodelshausener Pokalreise ein Ende bereitete. „Natürlich war das Ergebnis enttäuschend und es ist schade, dass sich die Jungs nicht belohnt haben“, erwidert der 45-Jährige auf die Frage, ob mehr die Enttäuschung oder der Stolz überwiege und fügt hinzu: „Aber ich bin stolz auf die Jungs, wie sie gegen die höherklassigen Teams nicht nur mitgehalten, sondern total überzeugt haben“, würdigt der gebürtige Bosnier.
“Es geht um Startplätze”
Hört man dem Trainer beim Schwärmen seiner Mannschaft zu, überrascht der erfolgreiche Start des VfB allerdings weniger: „Diese Saison ist unser Kader sehr groß und sehr ausgeglichen. Wir sind auf jeder Position sehr gut doppelt besetzt – da ist es egal, wer ausfällt“. Erste Ansätze zeigten die Blau-Weißen unter anderem bereits in der Vorbereitung beim Steinlach Cup, bei dem der B-Ligist lediglich in der Gruppenphase gegen den Landesligisten SV Nehren (0:1) eine knappe Niederlage hinnehmen musste, dem Bezirksligisten TSV Ofterdingen im Spiel um Platz Drei allerdings ein 1:0 abgewinnen konnte. Nach der vergangenen Saison ein nahezu undenkbares Szenario. „Da hat uns noch die Konstanz und die Fitness gefehlt“, erinnert sich Esad, der erst vergangene Saison nach sechs Trainer-Jahren beim TSV Hagelloch zum VfB stieß. Neben einem neu eingeführten System, das erst einiges an Zeit benötigte, traf eine schwache Trainingsbeteiligung auf einen dünnen Kader, sodass zum Ende der vergangenen Saison sogar eine Krisen-Sitzung einberufen wurde. Seitdem ist an der Gerstlaich einiges passiert: Nicht nur kann das Trainerduo auf einen 25-Mann-Kader zurückgreifen, auch der Einsatz und der Teamgeist stimmen. „Im Training herrscht eine ganz andere Intensität. Da ist Feuer drin. Da geht es jetzt um Startplätze. Zudem ist die Stimmung im Team überragend.“
Abgerechnet wird am Ende
Am Sonntag (15.00 Uhr) trifft Esad mit dem SV Weiler (5.) am 7. Spieltag nicht nur auf eine bisher ungeschlagene Mannschaft, sondern auch auf einen bereits zu Esads Hagellocher Zeiten stetigen Ligakonkurrenten. „Weiler spielt immer mit viel Leidenschaft. Es ist eine läuferisch starke und sehr, sehr unbequeme Mannschaft, die nie aufgibt – da stimmt einfach der Teamgedanke“, lobt der LKW-Fahrer den bevorstehenden Kontrahenten. Mit einem Sieg würde der VfB Bodelshausen dem kommenden Gegner nicht nur die erste Rundenniederlage bescheren, sondern könnte – bei entsprechendem Punktverlust der Spfr Dusslingen (1.) gegen die SGM Altingen/Entringen II (3.) – nach dem siebten Spieltag erstmals von der Tabellenspitze grüßen. Auch Esad ist die derzeitige Tabellenkonstellation durchaus bekannt, fokussiert sich aber lieber auf die Entwicklung seiner Mannschaft als auf das B-Liga-Tableau. „Wir haben uns bewusst keine Ziele gesetzt. Unser Anspruch ist es guten Fußball zu spielen. Wir wollen jeden Spieler besser machen, unser System stabilisieren, konstant sein und jedes Spiel sehr, sehr ernst nehmen. Und dann sehen wir am Ende der Saison, wo wir landen.“
Geschichten aus dem Kreisliga-Kompass
Die Trainer Esad Huskic und Jasmin Dubinovic kennen sich bereits aus Spielerzeiten, in der beide ihre Torjäger-Qualitäten regelmäßig unter Beweis stellten. Vor der gemeinsamen beim VfB Bodelshausen, standen sich beide unter anderem in einigen Steinlach-Derbys zwischen dem TSV Ofterdingen und dem SV Nehren gegenüber. Esad trug dabei das Trikot des SVN, Jasmin das des TSV.
Esads Kreisliga-Perlen
Als langjähriger Spieler und Trainer in den Vereinen der Umgebung, kennt Esad die Sportplätze der Region wie seine Westentasche. Wir haben ihn gefragt, wo die Kreisliga-Perlen versteckt liegen:
1. Das schönste Sportheim: VfB Bodelshausen
2. Die preiswerteste Halbe: SV Wurmlingen
3. Die schönste Anlage: SV 03 Tübingen und TSV Gomaringen
4. Der holprigste Platz: SV Hailfingen und Spfr Dußlingen
5. Die besten Fans: SSC Tübingen und TSV Hagelloch