Kreisliga-Kompass Neckaralb – Mit Sebastian Braun vom SV Weiler

Mit dem Abgang von Co-Trainer und Ersatzkeeper Patrik Bölzle folgte für den SV Weiler die erste Saisonniederlage in der Kreisliga B6 (Tü Alb). Wir haben im "Kreisliga-Kompass" mit Trainer Sebastian Braun über den schmerzhaften Abgang, eine spannende Liga und die bevorstehende Partie gesprochen.

Beim SV Weiler war es Anfang Oktober wohl eines der vorherrschenden Themen: Nachdem SV03-Coach Jürgen Mössmer und sein Co-Trainer und Bruder Johannes Mössmer ihre Ämter beim SV 03 Tübingen niedergelegt hatten, ergriff Patrik Bölzle die Chance die Cheftrainer-Rolle des Bezirksligaelften einzunehmen und zu seiner alten Wirkungsstätte zurückzukehren. “Es war für alle sehr überraschend und ging sehr schnell – wie es im Fußball manchmal so ist”, erinnert sich Sebastian Braun, Cheftrainer des SV Weiler, an den Moment, als sein Co-Trainer und Ersatzkeeper den Verein und die Mannschaft über den Wechsel informierte. Seitdem führt der SVW-Coach die Trainingseinheiten und Spielvorbereitungen alleine durch, erfuhr vergangenes Wochenende bei der ersten Saisonniederlage gegen den VfB Bodelshausen (0:2) interimsweise allerdings noch Unterstützung vom A-Jugendtrainer und Sportlichen Leiter Simon Pabst. Die Suche nach einer zeitnahen Lösung läuft bereits. “Es gibt ein paar Kandidaten. Aber wir müssen jetzt erstmal schauen und sondieren und wollen nichts überstürzen”, erklärt der 43-Jährige, der erst vergangene Saison das Cheftrainer-Amt bei den Blau-Gelben übernahm. Der zusätzliche Notstand auf der zweiten Torhüterposition, die sich nicht nur im Spieltagskader, sondern auch in den Trainingseinheiten bemerkbar macht, tut der Stimmung im Team allerdings keinen Abbruch. “Die ist in Weiler traditionell gut. Wir müssen jetzt aber alle noch ein bisschen näher zusammenrücken und solidarisch miteinander umgehen”, fordert Basti von seinen Schützlingen.

“Wollen uns oben festklammern”

Vor dem Hintergrund der aktuell herausfordernden Personalsituation und der ersten Nullnummer im Ligabetrieb, sieht Basti noch lange keinen Grund für die anstehenden Duelle den Kopf in den Sand zu stecken und sein Ziel aus den Augen zu verlieren. “Wir wollen uns in der Tabelle oben festklammern”, kündigt der gebürtige Tübinger an, der bereits vergangene Saison mit vier Punkten Abstand auf den späteren Meister TSV Ofterdingen II nur knapp am direkten Wiederaufstieg in die A-Liga vorbeigeschrammte. Dem Lehrer für Französisch und Spanisch ist dabei allerdings bewusst, dass das Erreichen der oberen Ränge besonders in dieser Saison kein Selbstläufer sein wird. “Wir sehen schon nach sechs Spielen, dass es wirklich eine sehr schwere und wilde Liga ist, in der alles passieren kann”, bilanziert der Wahl-Rottenburger. Das haben Bastis Jungs trotz deutlicher Siege gegen die Spfr Dußlingen (4:1) und den SV Unterjesingen (5:0) gegen die beiden Tabellenschlusslichter SV Hailfingen/Oberndorf (12.) und SV Wurmlingen II (13., jeweils 1:1) bereits früh in der Saison am eigenen Leib erfahren. “Das macht die Liga auch so interessant dieses Jahr”, freut sich der Familienvater, der davon überzeugt ist, dass die Mitkonkurrenten um den Aufstieg ebenfalls gegen sportlich vermeintlich kleine Mannschaften straucheln werden. “Ich glaube, dass keine Mannschaft sich vorne richtig absetzen wird. Das wird spannend bis zum Ende”, vermutet der 43-Jährige, dessen Söhne in der E- und D-Jugend des SVW kicken.

“Müssen wieder galliger werden”

Nach der ersten Saisonniederlage der Blau-Gelben gegen den derzeitigen Spitzenreiter aus Bodelshausen (0:2), wartet am Sonntag (13.00 Uhr) zum siebten Spieltag mit dem TSV Gomaringen II der zweite A-Liga-Absteiger, auf den die Akteure des Dorfes unterhalb der Weilerburg in der Hinrunde treffen werden. “Da erwartet uns eine sehr kompakte Mannschaft, die gut bei Standards und im Umschalten ist. Es wird sicher eine herausfordernde Aufgabe für uns”, betont der Trainer, der den Fokus vor dem Hintergrund der Gomaringer Standardstärke ebenfalls wieder mehr auf Kompaktheit setzen will. “So haben wir gegen Bodelshausen die Tore bekommen”, erklärt Basti, der in seiner vorherigen Station beim TV Derendingen bereits auf die Reserve der Gomaringer traf. Zur bevorstehenden Partie will der Trainer neben dem Sportlichen besonders Moral seiner Mannschaft sehen, die ihm in der vergangenen Partie ein wenig zu kurz kam. “Wir müssen wieder galliger werden und mehr Verantwortung auf dem Platz übernehmen, ohne sich nur auf die anderen zu verlassen”, nimmt der SVW-Coach seine Spieler mit motivierenden Worten in die Pflicht.

Bastis Kreisliga-Perlen

Nach insgesamt 37 Jahren beim TV Derendingen als Spieler, Jugend- sowie Zweitmannschaftstrainer, war Weiler-Coach Sebastian Braun bereits auf sämtlichen Sportplätzen in der Region. Hier präsentiert er seine Kreisligaperlen:

1. Das schönste Sportheim: SV Weiler

2. Die besten Fans: “Jeder, der sich freiwillig Kreisliga-Spiele anschaut, ist der beste Fan”

3. Die schönste Anlage: TV Derendingen (sobald der Umbau fertig ist)

4. Der holprigste Platz:  SV Hailfingen, SV Frommenhausen und SV Weiler

5. Die leckerste Rote: TV Derendingen

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