Sie sorgt für saubere Wäsche und gut riechenden Stoff, den die Tigers-Spieler durch die Saison tragen: Christa Kurz kümmert sich seit knapp 30 Jahren um die Ausrüstung der Tigers. Wir haben sie getroffen und einen Blick hinter die Kulissen geworfen.
Ganz genau weiß Christa Kurz gar nicht mehr, wie und wann ihr ehrenamtlicher Einsatz einst angefangen hat. „Das sind wahrscheinlich ungefähr 30 Jahre“, erinnert sie sich. Über ihre Kinder ist Kurz zum Basketball in Tübingen gekommen. Damals spielten die Tigers noch in der Uhlandhalle Basketball und hießen auch noch SV 03 Tübingen. Ihre Tochter begann als Kind selbst zu spielen. „Anfangs hat man eben als Eltern den Fahrdienst gemacht und irgendwann bin ich gefragt worden, ob ich die Trikots der Herren waschen kann. Seither ist das meine Aufgabe“, erklärt sie und lacht. Das war Anfang der 1990er.
„So ist das, wenn man den kleinen Finger gibt…“
Den Job macht sie bis heute. Ihr Sohn Jochen Schmid engagiert sich ebenfalls. Er betreut die Mannschaft seit nunmehr 20 Jahren bei Heim- und Auswärtsspielen. Wenn die Raubkatzen auf dem Feld um Punkte kämpfen sitzt Sohn Jochen an der Seitenlinie beim Team. Mutter Christa blickt vom Blockabgang auf das Feld. Dort unterstützt sie den Verein als Ordner: „Seit es die Paul Horn-Arena gibt auf jeden Fall. In der Uhlandhalle habe ich auch noch im Catering mitgeholfen.“ Arg viele Menschen, die den Basketballstandort in Tübingen über so eine lange Zeit betreut haben, gibt es nicht. Man sehe viele Gesichter kommen und gehen, sagt Kurz.
Über all die Jahre habe sich auch einiges Abseits des Spielfeldes geändert. Kurz: Früher hatte man noch besseren Kontakt zu den Spielern und kannte auch den ein oder anderen. Das ist heute eher nicht mehr so“, sagt sie und stellt aber auch klar, dass sie das nicht störe. Zur fortschreitenden Professionalisierung im Verein habe sie auch keine Meinung. Die jüngst unter den Fans diskutierte Neu-Gründung einer Aktiengesellschaft gehe sie nichts an: „Dafür gibt es Entscheider, das ist Sache des Vereins“, so Kurz weiter.
Mit Spielende beginnt die Arbeit von vorne. Sobald die Spieler die Kabine verlassen haben, sammelt Sohn Jochen die Wäsche ein und füllt die Taschen. Noch am Abend landen die Trikots, Hosen und Handtücher dann in Kurz‘ Waschküche, die in einem Tübinger Stadtteil wohnt. Vier bis fünf Trommeln muss sie waschen. Abhängig vom Spielplan kann es dann stressig werden: Steht in den nächsten Tagen ein Auswärtsspiel an, muss der Reisetag noch einberechnet werden.
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„Der Sonntag ist bei mir Waschtag.“
Gibt es besondere Tipps für die Wäsche? „Natürlich habe ich über die Jahre das beste Waschmittel gefunden“, sagt Kurz. Verraten möchte sie das aber nicht und lacht: „Man gibt ja nicht das Betriebsgeheimnis preis.“ Wenn die Spieler-Ausrüstung fertig ist, werden die Sporttaschen bei Ihr abgeholt und für das nächste Spiel eingesammelt. „Da kriege ich immer Schweißperlen, dass jeder Spieler in der Kabine sein Trikot findet. Zum Glück ist bisher aber noch nie etwas passiert“.