Der TSV Gomaringen ist Meister, schon seit Wochen! Und trotzdem wird die Saison natürlich vernünftig zu Ende gespielt. Aber wie hoch ist da noch die Motivation? Wie läuft das Training ab? Und ganz wichtig: Wie und wann wird gefeiert? All diesen Fragen und noch vielen mehr hat sich Sebastian Böhm vom TSV im Match.Report-Stammtisch gestellt.
Die Meisterschaft steht bereits seit drei Wochen fest. Die letzten Spiele konnte der TSV Gomaringen also ganz entspannt angehen. Trotzdem will man die Spiele seriös angehen. “Das wäre auch sonst unfair den anderen Mannschaften gegenüber”, sagte Sebastian. Stimmt, denn am letzten Spieltag war im Tabellenkeller noch nichts entschieden. Der Gegner des TSV, der SV Neustetten, hätte noch auf den Relegationsplatz rutschen können. Gomaringen gewinnt sogar, aber der SV hat Glück, weil andere unentschieden spielen. So konnte Gomaringen diese grandiose Saison gebührend feiern. Das taten sie auch. Bei Sebastian wurde schnell klar, dass die Stimme noch immer nicht bei 100 Prozent war. Zu viel wurde gesungen und gefeiert, das muss aber auch sein bei einer Doppelmeisterschaft.
Doppel? Kleiner Rückblick: Am 21. Mai spielten sowohl die zweite als auch die erste Mannschaft des TSV Gomaringen zuhause. Mit einem Sieg hätten beide sicher die Meisterschaft klar gemacht. Die zweite Mannschaft machte den Anfang und ließ nichts anbrennen. 2:0 gegen Wurmlingen II. Die erste Mannschaft wollte natürlich nachziehen, aber… Zur Halbzeit lag man mit 0:3 gegen Mössingen hinten. Was die Mannschaft aber nicht wusste: Der Zweitplatzierte SV Wurmlingen hat zu diesem Zeitpunkt bereits verloren.
“Wir haben es bewusst nicht der Mannschaft gesagt, auch nicht dem Trainer”, so Sebastian. Die erste Halbzeit sei so unterirdisch gewesen, dass sie sich zusammenreißen sollten. Immerhin: Es kam kein weiteres Gegentor dazu. Nach dem Spiel war dann die Freude umso größer. Zu den bereits feiernden Spielern der ersten Mannschaft gesellten sich die restlichen Meister.
“Dieser Verein ist wie eine große Familie.” Sebastian schwärmt von seiner Truppe. Nach dem letzten Spiel gab es dann die Wimpelübergabe für beide Mannschaften. Und wer sich jetzt fragt, ob danach gefeiert wurde, der kennt den TSV Gomaringen nicht. “Also ich war um 8 Uhr morgens zuhause”, verrät der Kapitän. Ein rundum gelungenes Fest, das ihren Abschluss sicherlich auf Mallorca finden wird, verrät Sebastian. Für ihn ist der TSV Gomaringen der einzig wahre Verein. Seit den Bambini spielt er dort und hat auch nicht vor den Club zu verlassen.
Für die kommende Saison heißt die Devise erstmal: Hauptsache Klassenerhalt, alles andere wäre Bonus. Die Vorbereitung dafür soll auch schon bald anlaufen. Wie in diesem Jahr auch, sollen die Spieler so fit wie nie sein. “Das war das, was uns so stark gemacht hat.” Das Trainerteam um Sevket Gencaban hat die Mannschaft perfekt eingestellt und einiges aus den Spielern rausgeholt. Der Anteil von Gencaban am Aufstieg ist groß, verrät Sebastian.
Aus dem Schwärmen vom Verein und der Mannschaft kommt Sebastian gar nicht raus. Wenn ein Wort im Gedächtnis bleibt, dann ist es “Familie”. Neuzugänge können sich also auf ein willkommenes Umfeld freuen. Verstärkung soll es für den TSV genug geben. Die kommende Bezirksliga-Saison schätzt der Mittelfeldspieler als besonders schwierig ein. Es wird sich zeigen, wie Gomaringen performen wird.
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