Im Interview: Uwe Vieth (TSV Frommern)

Im Match.Report-Stammtisch spricht Uwe Vieth vom TSV Frommern unter anderem über die Rolle seiner Mannschaft im Kampf um den oberen Relegationsplatz in der Bezirksliga und die Bedeutung des Amateursports. Außerdem blickt er zwei Spieltage vor Schluss auf einige Spiele der Aufstiegssaison zurück.

Im Stammtisch-Zollernalb kommen AkteurInnen aus dem Lokalsport der Region im Livestream-Interview zu Wort. Der Stammtisch-Zollernalb läuft jeden Montagabend ab 21 Uhr auf der Facebookseite Match.Report.Zollernalb by Tequila mit wöchentlich wechselnden Gästen. Dieses Mal war Uwe Vieth zu Gast, der Trainer und Abteilungsleiter beim TSV Frommern  in der Bezirksliga ist.

“Physio, Getränkeanmixer, Arztkofferauffüller, Zuhörer, vielleicht auch für den ein oder anderen der fürsorgliche Freund”, schmunzelt Uwe und beschreibt damit seine Rollen, die er neben seiner Tätigkeit als Sportlicher Leiter des TSV und Trainer der ersten Mannschaft einnimmt. “Das gehört dazu, das ist Amateurfußball”. Darüber hinaus sieht er in ihm aber eine noch viel wertvollere Rolle: “Amateursport bedeutet Respekt, Respekt, Respekt!” Dabei meint er auch, dass man sich gegenseitig an der Seite steht, nicht nur wenn der heimische Kunstrasenplatz überschwemmt ist (wie er es in Frommern schon war). Für ihn geht es darüber hinaus um weit mehr: “Auch wenn es mal Krankheits- oder Todesfälle innerhalb der Familie gibt, muss man da als Mannschaft zusammenstehen.”

Mit dem TSV trainiert er derzeit eine sehr junge Mannschaft. “Vielen von ihnen musste ich früher schon die Schuhe binden, als sie es noch nicht konnten”, berichtet Uwe von seiner Bindung zur Mannschaft. Im niedrigen Altersdurchschnitt sieht er viele positive Effekte, jedoch auch einige Punkte mit großem Entwicklungspotential. Beispielsweise stellt er fest, dass die Mannschaft “unvorhersehbare Ereignisse” schwer verarbeitet, als ein erfahreneres Team. Mit dem 6:6 an einem Mittwochabend in Grosselfingen, einem 3:5 bei Meister Harthausen/Scher oder einem 7:1 über die SGM SV Gruol/Erlaheim hat er diese Saison schon wilde Ergebnisse erlebt. Mit so vielen Toren stellt der TSV auch, wenig überraschend, die beste Offensive der Liga. In 27 Spielen trafen die Schwarzgelben ganze 65 Mal, was einem Durchschnitt von 2,4 Toren pro Spiel entspricht. Um diese Offensivstärke zu erklären blickt Uwe gerne auf die 3:5 Niederlage gegen Harthausen/Scher zurück. Nachdem die Frommerner in der ersten Halbzeit eine Harthausener Führung gleich zwei Mal egalisierten, gelang es ihnen zu Beginn der zweiten Hälfte selbst mit 3:2 in Führung zu gehen. “Anstatt dann einfach mal auf dem Ball zu stehen, es hatte an diesem Tag 30 Grad, wollten wir weiter auf Führung spielen und wurden ausgekontert.” Mit dem Unentschieden wollten sich die Frommerner gegen Meister Harthausen aber nicht zufriedengeben, spielten weiter auf Sieg und wurden zwei weitere Male mit Torerfolg ausgekontert. “Die Mannschaft will immer nach vorne spielen und Tore schießen und das sollen sie auch tun!”, sagt Vieth.

Auch dank dieser Spielidee steht Uwe mit seinem TSV kurz vor Ende der Spielzeit 2022/23 auf dem dritten Platz, nur zwei Punkte hinter dem SV Heiligenzimmern, der auf dem Relegationsplatz verweilt. Uwe schickt deshalb schon Glückwünsche an den SVH, da er sich sicher ist, dass diese in ihren letzten beiden Spielen keine Punkte mehr liegen lassen. In die Zukunft blickt Uwe dennoch zweifellos mit Zuversicht:“Dritter sind wir schon und dritter werden wir. Und nächstes Jahr wollen wir besser sein!”

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