In unserem neuen Format “So gesehen” schreiben Tom, Marius und Moritz aus dem Team Match.Report einmal pro Woche über ein Thema. Heute: Gesundheit im Amateursport.
Wir bei Match.Report feiern bald Geburtstag. Seit vier Jahren geben wir dem Lokalsport die Bühne die er verdient. Match.Report stellt die AkteurInnen in den Vordergrund, und um die es im Ehrenamt geht: SpielerInnen, TrainerInnen, BetreuerInnen und auch das Publikum. Basis unseres Projekts ist der Glaube daran, dass der ehrenamtliche Vereinssport in Deutschland unsere Gesellschaft verbindet. Sport ist nämlich viel mehr als Bewegungskultur.
Sport bedeutet aber auch Gesundheit – oder? Wenn ich mir das einmal von einer etwas anderen Perspektive betrachte, könnte ich diese These hinterfragen. Schauen wir uns die klassischen Teamsportarten einmal an: Fußball, Basketball, Handball, Volleyball etc. Sagen wir – zweimal die Woche Training, wochenends Spiel. Drei mal Sport in der Woche, das klingt doch ganz gut!
"Belastungssteuerung ist seit Corona nicht mehr nur ein unwichtiges Thema, sondern schier unmöglich."
Aber: Oft trainieren Mannschaften unter schlechten Bedingungen, die Verletzungen provozieren (Stichwort harter oder rutschiger Platz). Das Warm-Up in den unteren Ligen wird oft vernachlässigt. Belastungssteuerung ist seit Corona nicht mehr nur ein unwichtiges Thema, sondern schier unmöglich.
Und nach der Einheit? Da geht’s ins Sportheim, zum Bier und/oder kulinarischen Sünde. Sind wir ehrlich: Es gibt nicht wenige Mannschaften, in denen der Sport eine zu kleine Nebensache für den Grund ist, sich ab und an hemmungslos im Kreise seiner Freunde betrinken zu können. Das klingt weit hergeholt, aber manchmal habe ich mich schon gefragt, welches Fazit denn herauskommt, wenn man die sportliche Betätigung gegen all die Sünden, die im Vereinssport-Umfeld anschließend stattfinden, aufwiegt. Steht da noch ein Mehrwert?
Zum Thema Belastungssteuerung und Verletzungsrisiko hat mein Kollege Tom Vetter jüngst mit Physiotherapeutin Sabine Schepperle einen Podcast aufgezeichnet. Sie betreut seit einigen Jahren unter anderem die Volleyballer des TV Rottenburg und die Fußballer des Fusballclubs am Neckar. Ihre Thesen dazu sind spannend und unterstreichen, dass Verletzungen im Amateursport unter anderem auf falsche Trainingsmethoden zurückzuführen sind. Ich empfehle Euch diese Epsiode wärmstens.