Nach dem Staffelwechsel des SV Überberg in den Nordschwarzwald, hatte das Team von Trainer Alexander Girrbach nach anfänglichen Erfolgen in der Kreisliga B2 (Süd) Probleme in die Spur zu finden. Wir haben in der 10. Ausgabe des "Kreisliga-Kompass" mit dem Coach über den bisherigen Saisonverlauf, einem personellen Paukenschlag vor der Runde und das kommende Spiel gegen den SV Bergfelden gesprochen.
Der Saisonstart des SV Überberg verlief in der neuen Liga nach dem Zusammenschluss durchaus vielversprechend: Mit neun Punkten und einem Verhältnis von 20:5 Toren konnte man einen Senkrechtstart der Green Tigers erwarten. Lediglich gegen den SV Fischingen (1:4), der auch dieses Jahr wieder seinen Hut in den Aufstiegsring wirft, ging der SVÜ leer aus. “Die haben uns komplett den Scheid abgekauft”, erkennt SVÜ-Trainer Alexander Girrbach die Fischinger Leistung neidlos an. Die Duelle darauf sollten sich für die Grün-Schwarzen allerdings als hartes Pflaster erweisen: Neben dem Remis gegen die SG Spielberg/Berneck-Zwerenberg (3:3), musste sich der SVÜ mit der SG Hopfau-Leinstetten (0:1), der SGM Teinachtal (1:5), und dem VfL Hochdorf (0:5) jeweils gegen die Top-Mannschaften der Liga geschlagen geben. Das Team von Alexander und seinem gleichgestellten Trainerkollegen Michael Schneider konnte zwischenzeitlich gegen den TuS Betra zwar noch einen Dreier einfahren. Aber nur, weil ebenjener das Spiel nicht antrat. “Nach verdienten Punkten fühlte sich das natürlich nicht an”, erklärt der 38-Jährige, der damit auf einen ausbleibenden sportlichen Erfolg verweist, an dem sich die Mannschaft hätte hochziehen können.
“War ein schwerer Rückschlag”
Für die Formkurve, die beim Sportverein derzeit ins Negative verläuft, findet der SVÜ-Coach allerdings plausible Erklärungen: “Uns sind zu Beginn der Saison drei elementare Säulen weggebrochen.” Damit meint er unter anderem den ehemals langjährigen Kapitän Thomas Kalmbach, der aufgrund einer langwierigen Muskelverletzung und damit einhergehend auch aus beruflichen Gründen, die Fußballschuhe an den Nagel hing. “Das war nicht nur ein super Spieler, sondern auch ein richtiger Leader, der den Jungs jetzt fehlt.” Sein Bruder Jakob Kalmbach, der vergangene Saison die Binde am Arm trug, tritt ebenfalls kürzer. Im ersten Vorbereitungsspiel der aktuellen Saison dann die dritte Hiobsbotschaft: Spielertrainer und Stammkraft Felipe Stunder fällt wohl wegen eines Kreuzband- sowie Meniskusrisses nicht nur als Spieler die gesamte Runde aus, sondern zog sich auf unbestimmte Zeit auch als Trainer zurück. “Das war für uns zu Beginn der Saison natürlich ein schwerer Rückschlag”, gesteht der gebürtige Freudenstädter. Die bedeutenden Verluste müssen nun vom noch sehr jungen Kader der Überberger irgendwie aufgefangen werden. “Einfach ist das nicht. Das waren gestandene Spieler, die wir nicht so leicht ersetzen können”, sagt Alexander, dessen Vater Manfred Girrbach dem SV Überberg vorsteht. Schließlich kamen zum sowieso schon dünnen Kader immer wieder einige akute Ausfälle hinzu, die sogar in der kurzfristigen Absage des Spiels gegen den SSV Walddorf gipfelte, der die drei Punkte durch das Versäumnis einbehielt. “Das ist uns noch nie passiert. Das war schon ein herber Rückschlag”, verrät Alexander, der vor seinem diesjährigen Antritt als Trainer fünf Jahre das Amt des Schatzmeisters bekleidete.
Neuer Anlauf
Unterm Strich stehen die Green Tigers mit 13 Punkten aus zehn Spielen nun auf dem achten Platz des Kreisliga-B-Tableaus, das insgesamt 15 Ränge vergibt. Vor dem Hintergrund des zuvor ausgerufenen Ziels, ist angesichts der Punktausbeute allerdings noch viel Luft nach oben. “Trotz der neuen Liga haben wir gesagt, dass wir im ersten Drittel mitspielen wollen. Um das zu erreichen, müssen wir jetzt mit dem Punkten loslegen”, fordert der 38-Jährige sich und seine Mannschaft. Die nächste Chance, die Forderungen in die Tat umzusetzen, steht bereits vor der Tür: Am Sonntag (14.30 Uhr) gastiert mit dem SV Bergfelden (7.) nicht nur der Tabellennachbar, sondern eine den Überbergern – wie so häufig in der neuen Liga – völlig unbekannte Mannschaft, die sich lediglich über die Tabelle und die vergangenen Ergebnisse einschätzen lässt. “Sie haben in den letzten Wochen regelmäßig gepunktet und stehen vor uns in der Tabelle – das haben sie uns voraus”, sagt Alexander. Pünktlich zum kommenden Spiel hat sich die personelle Lage wieder etwas beruhigt. Doch nicht nur das stimmt den Coach zuversichtlich: “Zu Hause sind wir nochmal einen Tick stärker als auswärts. Daher werden wir in das Spiel gehen mit dem Ziel zu gewinnen.”
Alexanders Kreisliga-Perlen
Nach seiner Zeit als Jugendspieler und seiner verletzungsbedingt nur eineinhalbjährigen Aktiven-Karriere beim SV Überberg hat Alexander Girrbach bereits vor seinem diesjährigen Amtsantritt als Trainer einige Sportplätze im Calwer Raum besuchen dürfen. Nun ist er mit den Green Tigers seit dem Staffel-Zusammenschluss auch im Nordschwarzwald unterwegs. Wir haben ihn nach seinen Kreisliga-Perlen gefragt:
1. Das schönste Sportheim: 1. FC Egenhausen
2. Die schönste Anlage: SV Überberg
3. Die leckerste Rote: SSV Walddorf
4. Die preiswerteste Halbe: SGM Ettmannsweiler/Aichelberg
5. Die besten Fans: SV Bergfelden
Die Grün-Schwarzen durften auswärts “in dieser Saison bisher nur auf guten Plätzen” spielen.
Der kommende Gegner des SV Überberg startete diese Saison erstmals seit langer Zeit wieder als eigenständige Mannschaft in den Spielbetrieb. Wir haben mit Bergfeldens Spielertrainer Joachim Jooß bereits in einer Ausgabe über den Neuanfang gesprochen. Hier geht’s zum Artikel.