Nach dem Staffelwechsel des SSV Walddorf in den Nordschwarzwald, steht der Liga-Neuling mit 27 Punkten aus zehn Spielen an der Tabellenspitze der Kreisliga B2 (Süd). Wir haben im "Kreisliga-Kompass" mit Walddorfs Top-Torjäger Robin Senses über den Ligaauftakt, die aktuelle Mannschaftsleistung und das kommende Spiel gegen seinen Ex-Klub gesprochen.
Seit der Aufnahme der Calwer Teams in den Fußballbezirk Nordschwarzwald, mischt ein Liganeuling den Spielbetrieb in der Kreisliga B2 (Süd) auf. Mit 27 Punkten nach zehn Spielen führt mit dem SSV Walddorf ein Liga-Debütant die B-Liga-Tabelle an – dicht gefolgt von der SGM Teinachtal sowie der SG Hopfau-Leinstetten, die sich jeweils punktgleich auf Rang Zwei und Drei einreihen. Einer der auffälligsten Walddorfer Akteure ist dabei Angreifer Robin Senses: Der 29-Jährige erzielte von den insgesamt 50 geschossenen SSV-Treffern satte 19 Tore – und das in nur neun Einsätzen. Der Goalgetter allerdings sieht weniger seine persönliche Leistung als Grund für den Erfolg. “Wir sind dieses Jahr einfach sehr effektiv und gehen mit einer ganz anderen Selbstverständlichkeit in die Spiele als noch die Jahre zuvor. Aktuell harmoniert es einfach im Team”, hebt der gebürtige Calwer die gesamte Mannschaftsleistung hervor.
“Nehme ich gerne in Kauf”
Dabei war es für die Walddorfer zunächst unklar, was in dieser Spielzeit auf sie zukommen würde. Aus insgesamt 15 Mannschaften kennen die Blau-Weißen aus der vorherigen Staffel lediglich den SV Überberg und die SG Spielberg/Berneck-Zwerenberg. Ganz überraschend kommt der Erfolg für Robin dennoch nicht. “Wir wissen, was wir können und brauchen uns vor niemandem verstecken”, sagt der Rechtsfuß, der die letzten zwei Saisons mit dem Spiel- und Sportverein jeweils Platz zwei und drei in der Kreisliga B1 Böblingen-Calw belegte. Einen kleinen Wermutstropfen bringt der Ligawechsel bis dato allerdings doch: Die Auswärtsfahrten nehmen teilweise ein Vielfaches an Fahrtzeit in Anspruch. Glichen die Duelle in der Fremde der vergangenen Saisons noch einem Katzensprung, warten jetzt mit dem TuS Betra, der SG Hopfau-Leinstetten, dem SV Bergfelden und einigen mehr, Fahrten von knapp 40 Minuten. Das tut Robins Euphorie für die aktuellen Saison allerdings keinen Abbruch. “Mir macht es echt Spaß, gegen die neuen Mannschaften zu spielen”, freut sich der Konstruktionsmechaniker über den Auftakt im Nordschwarzwald. Besonders sagt Robin der Umgang zwischen den Gegenspielern in der neuen Staffel zu. “Ich habe das Gefühl, dass das Miteinander insgesamt fairer und angenehmer ist – ich hatte bisher echt nur positive Erfahrungen. Da nehme ich die Strecken gerne in Kauf”, lobt Walddorfs Nummer Zehn das sportliche Verhalten der anderen Teams.
Alte Liebe zu Gast
Am kommenden Sonntag (15.00 Uhr) steht für die Mannschaft von Robins Vater und SSV-Coach Adnan Senses gegen den SV Überberg nicht nur ein gewohntes Duell aus der alten Staffel an, sondern auch eins gegen Robins alte Liebe, für die er sich seit seinem Eintritt in den Herrenbereich sieben Jahre lang in den Dienst stellte. “Überberg lag mir sehr am Herzen”, gesteht der Stürmer, der auch bei den Green Tigers von seinem Vater gecoacht wurde. “Die ganze Familie hat immer zugeschaut. Auf jeden Fall eine Zeit, die ich nicht missen will.” Dennoch ist es seit seinem Wechsel 2020 zu den Blau-Weißen mittlerweile zur Routine geworden, gegen den ehemaligen Herzensverein anzutreten. Dabei warnt Robin vor allem vor der Unberechenbarkeit der Überberger: “Es ist eine Mannschaft, die an einem guten Tag jeden ärgern kann. Daher wird es auf jeden Fall ein sehr, sehr schweres Spiel.” Auch am 11. Spieltag will der Stürmer an seine Torausbeute des bisherigen Saisonveraufs anknüpfen und an seinem persönlichen Torrekord von 29 Treffern schrauben. “Wenn es so weitergeht, hoffe ich, dass der Rekord relativ schnell geknackt wird. Und dann schauen wir mal, wo es noch hingeht.”
Robins Kreisliga-Perlen
Noch vor dem Staffel-Zusammenschluss bekam Robin bei Auswärtsspielen mit dem SV Überberg und dem SSV Walddorf einige Sportplätze des Calwer Raums zu Gesicht. Nun ist er mit dem SSV seit Beginn der neuen Runde auch im Nordschwarzwald unterwegs. Wir haben ihn nach seinen Kreisliga-Perlen gefragt:
1. Das schönste Sportheim: 1. FC Egenhausen
2. Die schönste Anlage: 1. FC Egenhausen
3. Die leckerste Rote: SV Überberg
4. Der holprigste Platz: SV Wittlensweiler
5. Die besten Fans: SSV Walddorf