Kreisliga-Kompass Zollernalb – Mit Luca Fontanive vom FC Pfeffingen II

In unserer Rubrik „Kreisliga-Kompass“ blicken wir auf das anstehende Spieltags-Wochenende und geben den B-Ligisten damit die Bühne, die sie verdienen. In der aktuellen Ausgabe schauen wir mit dem Kapitän des FC Pfeffingen II Luca Fontanive auf den Saisonstart in der Kreisliga B4, das vergangene spielfreie Wochenende und die Bedeutung des anstehenden Duells gegen den TSV Benzingen II.

Obwohl die zweite Mannschaft des FC Pfeffingen mit zwei Niederlagen und einem Sieg in die Saison gestartet ist, ist man beim FCP gar nicht unzufrieden mit dem Saisonstart. Beide Niederlagen gegen Top Teams aus der vergangenen Saison verloren die Pfeffinger nur mit einem Tor Unterschied. “Am Ende ein kleinen wenig Schade, dass wir uns trotz guter Leistungen nicht belohnen konnten”, zieht Kapitän Luca Fontanive Fazit. “Dennoch haben die Spiele gezeigt, dass wir mit jedem Gegner mithalten können, wenn wir über 90 Minuten wach sind und konzentriert bleiben”, so der Kapitän weiter, dem es bisher allerdings auch schwer fällt den Gemütszustand in Pfeffingen einzuschätzen: “Ob das jetzt generelle Zufriedenheit oder nicht-Unzufriedenheit ist, sei mal dahingestellt.”

Das vergangene Wochenende verbrachten Luca und ein paar andere Jungs aus der ersten und zweiten Mannschaft auf Mallorca. Der Trip war schon länger geplant, wie uns der 24-jährige verrät. “Klassisch schwäbisch haben wir natürlich schon im April gebucht, wo es noch günstig war.” Dass das spielfreie Wochenende der Pfeffinger dann genau auf eben jenes Wochenende fällt, war dann ein glücklicher Zufall. Am Flughafen blieb die Reisegruppe-Bamboleo aber trotzdem aktiv und wusste dank der Live-Ticker Gruppe, in der beim FCP Spielstände, Ergebnisse, Tore etc. geteilt werden, jederzeit über das Geschehen auf dem Platz bei der Ersten, die beim 3:1-Sieg gegen die SG Weildorf/Bittelbronn ihren ersten Saisonsieg feierte, bescheid. Außerdem hebt Luca, dessen Bruder Marten für die erste der Pfeffinger unterwegs ist, noch einmal den Zusammenhalt zwischen erster und zweiter Mannschaft hervor, der sich vor allem in den letzten Jahren zu etwas “einzigartigem” entwickelt hat, wie er berichtet. Auch der Support für die zweite Mannschaft freut ihn besonders: “Wir sind stolz darauf, dass viele Fans sonntags schon um 13 Uhr kommen”

Am kommenden Sonntag kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden zweiten Mannschaften vom FC Pfeffingen und TSV Benzingen. “Wir sehen Benzingen als direkten Konkurrenten und wissen, dass es diese Spiele sein werden, die später über den Klassenerhalt oder Abstieg entscheiden werden”, blickt der Pfeffinger Kapitän voraus. Die beiden Duelle im letzten Jahr hätten unterschiedlicher nicht laufen können. Beim Hinspiel im Pfeffingen gewann der FCP damals noch mit 6:2, während es im Rückspiel dann die Benzinger waren, die auf dem heimischen Rasenplatz einen 5:2-Sieg einfuhren. “Die drei Punkte am Wochenende sind immens wichtig”, sagt Luca vor der Begegnung, die er als offen und körperbetont erwartet. Die Pfeffinger wollen sich schon früh in der Saison von den letzten drei Tabellenplätzen distanzieren um am Ende das Ziel “Klassenerhalt” zu schaffen.

Für dieses Ziel sagt Luca seiner Mannschaft jedenfalls immer wieder: “Spielt den Fußball den ihr könnt und glaub an euch!”

Kreisliga-Kompass Neckaralb – Mit Tobias Hahn vom SSC Tübingen II

In der neuen Ausgabe "Kreisliga-Kompass" haben wir mit Cheftrainer Tobias Hahn vom SSC Tübingen II über die Vorbereitung, einen gelungenen Saisonstart und den kommenden Gegner gesprochen.

Nachdem Cesare Lupo die Zweitvertretung des SSC Tübingen während der Wintervorbereitung 2023/24 verlassen hatte, sprang SSC-Jugendtrainer Tobias Hahn spontan für die restliche Spielzeit ein. Keine drei Tage im Amt stand auch schon die erste Partie gegen den SV Nehren II (3:1) auf dem Programm. Am Ende landete der SSC II auf dem sechsten Tabellenplatz. Zur aktuellen Saison bekam Hahn die gesamte Sommervorbereitung, um seiner Mannschaft seine Idee des Fußballs einzuimpfen. Trotz vieler neuer Gesichter und einiger Ausfälle während der Vorbereitungszeit, blickt der 26-Jährige zufrieden zurück: „Über die gesamte Vorbereitung habe ich gemerkt, dass die Spieler lernen wollen – das ist das Wichtigste.“ Trotz der Niederlagen in allen Testspielen und dem bitteren Ausscheiden aus der zweiten Bezirkspokalrunde, findet der gebürtige Stuttgarter viele lobende Worte für seine Schützlinge: „Wir haben in den Spielen angefangen die Sachen umzusetzen, die ich sehen will – deswegen will ich die Ergebnisse gar nicht zu hoch hängen.“  

“Das gibt uns Rückenwind”

Einige Wochen später erwischten die Kiezkicker mit sechs Punkten aus drei Spielen in einer für Hahn schwer einzuschätzenden Liga einen guten Saisonstart. „Ich bin sehr zufrieden. Ich glaube sechs Punkte aus drei Spielen sind super für uns – das gibt uns ein bisschen Rückenwind für die weitere Entwicklung“, schätzt der Doktorand für Public Economics ein. Hahn, der mit 16 Jahren seine ersten Trainererfahrungen im Jugendbereich des TSV Uhlbach sammelte und 2020 dem damaligen SSC-Trainer Jonathan Annel in der Landesliga assistierte, will seine Mannschaft vor allem dominanten und kontrollierenden Ballbesitz-Fußball spielen lassen. Die Sorge, dass die Spielweise des Autors eines eingestellten Taktik-Blogs in der B-Liga nicht greift, weist der Wahl-Tübinger deutlich zurück: „Ich glaube, wir machen einen Fehler, wenn wir denken, dass B-Liga-Spieler Fußball nicht verstehen. Die Jungs wissen, was man in einem Pressing machen kann oder wie man hinten rausspielen muss.“

“Dann finden wir Lösungen gegen jeden Gegner”

Am kommenden Sonntag (13.00 Uhr) empfängt die Hahn-Truppe auf dem Tübinger Holderfeld mit dem SV Weiler (4.) eine bisher ungeschlagene Mannschaft, die erst vergangenes Wochenende dem Spitzenreiter aus Dußlingen ein 4:1 abgewinnen konnte. „Ich erwarte einen Gegner, der sehr abgezockt spielt, wenig Fehler macht und sehr clever agiert“, sagt der SSC-Coach, der bereits in der vergangenen Rückrunde auf den Sportverein traf (1:4). Der 26-Jährige will sich aber nicht zu sehr auf die Fähigkeiten des Tabellenvierten fokussieren, „sondern darauf, dass wir besser werden, uns weiterentwickeln und unser Spiel besser funktioniert – dann finden wir Lösungen gegen jeden Gegner.“ Mit Blick auf die Wünsche des Vereins, die Zweitvertretung langfristig in der A-Liga zu etablieren, würde der eher ruhigere Trainertyp einen möglichen Sieg allerdings nicht an die große Glocke hängen: „Wir müssen uns erst darauf fokussieren, weitere Entwicklungsschritte zu gehen. Es geht darum, dass wir langfristig gut genug sind, um aufzusteigen.”

Kreisliga-Kompass NSW – Mit Joachim Jooß vom SV Bergfelden

Der SV Bergfelden stellt erstmals seit 12 Jahren wieder eine eigenständige Mannschaft in der Kreisliga B2 (Süd). Wir haben mit Neu-Spielertrainer Joachim Jooß über die Umsetzung des neuen Projektes, die Euphorie vor Ort und den Saisonstart sowie die anstehenden Spiele gesprochen.

Es ist Mitte Juli. Für viele ist es wohl ein gewöhnlicher Sonntagnachmittag. Nicht aber für die zahlreichen Menschen, die sich an diesem Tag auf einem örtlichen Sportplatz im oberen Mühlbachtal tummeln. Der Fußball in der Region nimmt allmählich wieder Fahrt auf – wie gewohnt mit Testspielen. Was in der Regel für viele noch lange kein Grund ist, das Haus zu verlassen, ist für ebenjene Testspielbesucher an diesem Tag wohl mit eines der Fußball-Highlights des Jahres: In Bergfelden wird wieder Fußball gespielt! Im Vorbereitungsauftakt gegen den B-Ligisten SGM II Sulz/Sigmarswangen/Holzhausen (1:0) bereitet sich erstmals seit zwölf Jahren wieder eine eigenständige Mannschaft des SV Bergfelden auf die kommende Spielzeit vor – begleitet von rund 300 Fußballfans! „Da war gefühlt der halbe Ort auf dem Sportplatz“, erinnert sich Joachim Jooß, der in dieser Saison in seinem Heimatort als Spielertrainer anheuerte. Nach dem gelungenen Test absolviert die Mannschaft einen Ausdauerlauf durch den Ort, der von den begeisterten Bewohnern frenetisch bejubelt wird. Es sind Szenen, die durch den Begriff der vielzitierten Kreisliga-Romantik nur schwer eingefangen werden können.

Von der Euphorie getragen

Die Bergfelder Euphorie hielt bis zum lang ersehnten Ligaauftakt gegen die SGM VfB Kickers Waldachtal an und war wohl nicht unerheblich für den deutlichen 5:0-Heimspielsieg. Und auch die darauffolgenden Wochen taten der örtlichen Fußball-Extase trotz zweier deutlicher Niederlagen gegen die SG Hopfau/Leinstetten (1:5) und die SGM Teinachtal (0:5) keinen Abbruch. „Da ist eine Stimmung im Ort, die ich so in meiner Zeit in Bergfelden noch nie erlebt habe“, schwärmt der 33-Jährige, der bis zu seinem Wechsel zur SG Vöhringen vor gut zehn Jahren seit seiner Kindheit das Bergfelder Trikot trug. Und selbst abseits des Platzes kann der Mittelstürmer dem Bergfelder Fußballfieber kaum entfliehen. „Ich werde oft angesprochen, sei es beim Bäcker oder bei einem Fest, dass es eine richtig gute Sache ist, die wir da machen“, freut sich der Lehrer für Sonderschulpädagogik. Nach sechs Spieltagen stehen dem SVB nun zehn Punkte zu buche, die unter den Rahmenbedingungen einer anfangs komplett neu zusammengewürfelten Mannschaft kaum denkbar waren. „Da ist in der Vergangenheit schon sehr, sehr viel zusammengewachsen – wir haben ein tolles Mannschaftsgefüge“, sagt der mit Stolz erfüllte Neu-Trainer, der gemeinsam mit seinem gleichgestellten Spielertrainerkollegen Pascal Hipp anfangs viel auf Teambuildingmaßnahmen setzte.

Der Bergfelder Weg

Was die Erwartungen vieler übertroffen hat, ist der Verdienst engagierter Bergfelder, denen es ein Anliegen war, dem Fußball im Ort wieder neues Leben einzuhauchen. Ins Rollen brachten das Projekt tatsächlich neun einheimischer A-Jugendliche, die aus der SGM SG Vöhringen in den aktiven Bereich aufrückten und ausschließlich in Bergfelden kicken wollten – eine gute Basis also für eine Neugründung. Dann war es Robert Flaiz, der von da an das Zepter übernahm: Mittels handschriftlicher Spieler-Liste zog dieser von Haus zu Haus, um Ehemalige oder Einheimische, die zu diesem Zeitpunkt auswärts spielten oder inaktiv waren, für das neue Projekt im eigenen Ort zu begeistern. Mit Erfolg: Rund 40 Zusagen sorgten dafür, dass der Sportverein sogar eine Reserve anmelden konnte. Als die Suche nach einem Trainer begann, „da stand Robert dann auch vor meiner Tür“, erzählt Jooß, der bereits fünf Jahre zuvor Trainererfahrung bei der SG Vöhringen II sammeln durfte und für eine Zusage nicht lange überlegen musste. Gemeinsam bilden Robert Flaiz, Pierre Frei und Benjamin Hauser (alle Teil der Abteilungsleitung Fußball) als gewählte Ausschussmitglieder ein Fußball-Gremium, denen das Trainer-Duo bei sportlichen Belangen regelmäßig beiwohnt. Und das passt – auch außerhalb des Fußballs. „Das ist zwischenmenschlich einfach eine coole Sache: Freunde, die gemeinsam ein Projekt leiten und denselben Fußball spielen lassen wollen – das harmoniert einfach“, teilt der Rechtsfuß seine bisherigen Erfahrungen in seinem Heimatverein.

“Geben uns Sicherheit”

Sportlich und menschlich ist beim SVB in den letzten Monaten also vieles zusammengelaufen. Zurückführen lässt sich das wohl auch auf die hohe Identifikation vieler Spieler mit dem Heimatverein sowie der außergewöhnlichen Unterstützung der Berfelder Fans, die sich am kommenden Sonntag um 15.00 Uhr gegen den VfL Hochdorf (8.) auf das nächste Heimspiel freuen dürfen. Mit den Hochdorfern empfangen Jooß’ und Hipps Schützlinge das erste Team, das erst vergangenes Wochenende den einzigen Sieg gegen den Spitzenreiter SSV Walddorf (4:1) einfahren konnte. „Ich glaube, 4:1 gewinnt man nicht per Zufall – da hat der VfL Hochdorf gezeigt, was er zu Leisten im Stande ist“, lobt Jooß das Team von VfL-Coach Norman Blum, das am Sonntag eine „Riesenherausforderung“ sein wird. Den Spieltag drauf geht es für die Bergfelder Jungs dann auch selbst gegen den SSV. „Da haben wir mit die zwei größten Herausforderer vor der Brust“, blickt der 33-Jährige auf die nächsten zwei Wochen. Mit der unerwarteten Punktausbeute im Rücken, nimmt der Spielertrainer allerdings den Druck von den Schultern seines Teams: „Die zehn Punkte geben uns Sicherheit, befreit aufzuspielen. Es gibt andere Mannschaften, die ein wichtiges Wort um den Aufstieg mitreden werden. Das ist nicht unser primäres Ziel, daher freuen wir uns drauf, uns mit solchen Teams messen zu dürfen.“

Kreisliga-Perlen

Nach fünf Jahren B-Liga-Erfahrung als Trainer bei der SG Vöhringen II und nun schon einigen Spielen im Dress des SV Bergfelden, war Joachim Jooß bereits auf einigen Sportplätzen der Region zu Besuch. Im Kreisliga-Kompass verrät der Spielertrainer, wo seine Kreisliga-Perlen versteckt liegen:

1. Das beste Sportheim: SG Vöhringen

2. Die preiswerteste Halbe: SG Spielberg/Berneck-Zwerenberg

3. Die schönste Anlage: SV Baiersbronn

4. Der holprigste Platz: SV Hopfau – “Ich weiß nicht wie es heute ist, aber früher war es in Hopfau immer sehr holprig” (lacht)

5. Die besten Fans: SV Bergfelden

Kreisliga-Kompass Zollernalb – Mit Alexander Pfeffer von der SpVgg Binsdorf!

In unserer Rubrik „Kreisliga-Kompass“ blicken wir auf das anstehende Spieltags-Wochenende und geben den B-Ligisten damit die Bühne, die sie verdienen. In der aktuellen Ausgabe schauen wir mit Alexander Pfeffer, Kapitän der SpVgg Binsdorf, auf den Saisonstart der Binsdorfer und das anstehende Topspiel gegen den FC Schmiden.

Drei Spiele, drei Siege und ein Torverhältnis von 14:2 Toren! Die SpVgg Binsdorf erwischte in den vergangenen Wochen einen Auftakt nach Maß in die Kreisliga B2-Saison 2024/25.”So stellt man sich seinen Saisonstart natürlich vor”, zieht Kapitän Alexander Pfeffer nach drei Spieltagen Fazit. Am vergangenen Wochenende beim 6:0-Sieg gegen Pamukkale Haigerloch haben die Binsdorfer etwas schwerer ins Spiel reingefunden, konnten dann aber nach Chancen für Pamukkale noch vor der Halbzeit bis auf 3:0 stellen. “Auch wenn wir noch ein paar Tore nachlegen hätten können, können wir mit einem 6:0-Auswärtsieg doch ganz gut leben”, resümiert Pfeffer nach dem Spiel. Auch auf die Schützenhilfe von Jens Kinnemann, der als Torgarant im Angriff der Binsdorfer gilt und am Wochenende mit vier Treffern glänzte, konnten sich der Aufstiegskandidat bisher immer verlassen.

Grundsätzlich ist man mit dem Kader in Binsdorf sehr zufrieden. Nicht nur die Kaderbreite von 25 Mann, sondern auch die hohe Trainingsbeteiligung und das Gefüge  zwischen jungen und erfahreneren Spielern sei ausgeglichen. Außerdem konnte man unter anderem mit Timo Scherer und Belmin Ajdinovic  zwei Abgänge super kompensieren, wie Alexander berichtet. Dabei spielen auch die Zugänge aus der eigenen Jugend eine entscheidende Rolle.


Die Saisonziele unterteilt Alexander im zwei Bereiche: “Wir wünschen uns natürlich, dass wir alle bei Laune bleiben und jeder verletzungsfrei bleibt!”, erklärt der Kapitän und ergänzt, dass das sportliche Ziel nach dem Abstieg aus der A-Liga 2023 der Wiederaufstieg sei.


Im Rennen um die Meisterschaft sieht er vor allem die Sportfreunde Sickingen, die SGM Haigerloch/Trillfingen II/Stetten II und auch den FC Schmiden als Konkurrenten an vorderster Stelle.
Auf letzteren trifft die SpVgg Binsdorf am kommenden Sonntag um 15 Uhr auf dem Binsdorfer Rasenplatz. “Gegen Schmiden habe ich bisher glaube ich erst zwei Mal gespielt”, erinnert sich Alexander. “Auch wenn sie einen kleinen Kader haben sind da auf jeden Fall Jungs dabei, die richtig kicken können”, spricht der Binsdorfer Kapitän, der das Spiel am Sonntag als ersten richtigen Härtetest erwartet. “Es ist erst der vierte Spieltag ist, aber mit einem Sieg können wir sie mit neun Punkten vorerst auf Distanz halten”, schaut Alexander voraus. 

Kreisliga-Kompass Zollernalb – Topspiel in der B2: 0 vs. 8 Vorbereitungsspiele treffen aufeinander!

In unserer Rubrik „Kreisliga-Kompass“ blicken wir auf das anstehende Spieltags-Wochenende und geben den B-Ligisten damit die Bühne, die sie verdienen. In der aktuellen Ausgabe schauen wir auf das anstehende Topspiel in der Kreisliga B2, wo die Sportfreunde Sickingen den FC Schmiden empfangen (Sonntag, 15 Uhr)

Topspiel in der Kreisliga B2! Der FC Schmiden gastiert bei den Sportfreunden Sickingen zum dritten Spieltag in der neu formierten Kreisliga B. Blickt man auf Schmiden lässt sich schwer eine Bestandsaufnahme machen. Ohne einen Auftritt in der Vorbereitung ging es für die Mannschaft von Trainer Sebastian Maj in die Runde: Mit einem 6:1-Auftaktsieg gegen die Zweite Mannschaft der SGM Ringingen/Killertal ein guter Start, der am vergangenen Wochenende mit einer 3:2 Niederlage gegen die SGM Haigerloch/Trillfingen II gedämpft wurde. Nachdem Mikail Aygül dort zwei Mal für seinen FC ausgleichen konnte, kam die dritte Führung in der 85. Minuten an diesem Nachmittag zu spät, um noch etwas zählbares mitzunehmen.

Vor einem Jahr: Mannschaft ungewiss, Ziel ungewisser

Versetzt man sich beim FC Schmiden um ein Jahr zurück, findet man anstatt Diskussionen über ambitionierte Saisonziele, die angesichts der starken Saison in der Folge durchaus berechtigt gewesen wären, die Frage, ob man überhaupt eine Mannschaft stellt. “Vor der Saison haben wir überlegt, ob wir überhaupt eine Mannschaft melden, das waren die Themen, die wir hatten”, berichtet Salvatore Conti Moritz Liss im Stammtisch Zollernalb Mitte Dezember 2023. Mitten im Titelrennen hatten sich die Schmidener kein Saisonziel gesetzt, laut Conti ein Thema, das im Winter behandelt wurde. In der Hinrunde führte man damals die Tabelle der Kreisliga B1 zwischenzeitlich noch an, in der Rückrunde fehlte dann die Konstanz und Schmiden rutschte letztendlich zum Saisonende auf Rang 4.

Unterschiedliche Vorbereitungen

Diese Woche wartet mit Sickingen ein Gegner, der mit seinem Saisonstart durchaus zufrieden sein kann. Die Sickinger hatten eine intensive Vorbereitung mit acht Testspielen und einer laut Sebastian Breimesser “ungewöhnlich hohen Trainingsbeteiligung”. Die ersten beiden Spiele gewannen die Sportfreunde dann mit 4:1 gegen die SGM Heiligenzimmern II/Geislingen II und 1:0 gegen Pamukkale Haigerloch. Mit breiter Brust empfängt man nun die Schmidener, die laut Breimesser, der selbst für den Siegtreffer gegen Pamukkalespor sorgte, keine unbekannten Gegner sind. Auch wenn Schmiden und Sickingen erst seit dieser Saison wieder zusammen in einer Liga sind, kenne man sich aus Duellen in den vergangenen Jahren.

Außerdem will die SpVgg Binsdorf  am Wochenende den dritten Sieg in Folge holen. Gegner wird der bisher noch erfolglose Türk Pamukkalespor Haigerloch sein (Sonntag, 15 Uhr).  Ebenso die SGM Haigerloch/Trillfingen II: Nach zwei Auftaktsiegen soll gegen die SGM Hart/Owingen II der nächste her (Sonntag, 13 Uhr). Außerdem trifft die SGM Heiligenzimmern II/Geislingen II zeitgleich auf die SGM Wessingen/Grosselfingen II , während die zweite der SGM Ringingen/Killertal den FC Hechingen II empfängt. Die SGM Stetten-Salmendingen/Melchingen/Hörschwag II fordert den TSV Stetten/Hechingen. Anpfiff ist hier am Sonntag um 15 Uhr.

Kreisliga-Kompass NSW – Mit Dominik Müller von der SG Hopfau-Leinstetten

In unserer Rubrik „Kreisliga-Kompass“ blicken wir gemeinsam mit den Gesichtern unserer B-Ligisten auf das anstehende Spieltags-Wochenende und geben ihnen damit die Bühne, die sie verdienen. Dominik Müller ist nach fünf Jahren beim SV Wittendorf zur SG Hopfau-Leinstetten zurückgekehrt. Wir haben mit ihm gemeinsam über die Gründe des Wechsels, die Zeit beim SVW und den guten Start in die Kreisliga B2 (Süd) gesprochen.

Seit dem Wechsel von Dominik “Domi” Müller zur SG Hopfau-Leinstetten schlagen wohl die allermeisten Fußballer-Herzen der SG-Anhänger ein klein wenig höher – der 27-Jährige ist für den B-Ligisten kein Unbekannter. Wegen seines Studiums in Ludwigsburg und dem dazugehörigen Umzug nach Hopfau, wechselte der damals 19-jährige 2016 aus der Jugend der Spvgg Freudenstadt zur Spielgemeinschaft. Bereits in seiner Debüt-Saison stieg der Mittelfeld-Akteur mit seinem neuen Klub in die A-Liga auf. Es folgten zwei Jahre des Klassenerhalts, in denen die fußballerischen Anteile des gebürtigen Backnangers schon bald das Interesse von hochklassigeren Vereine wecken sollte. 

Ein vermeintlich großer Schritt

Nach drei Saisons bei der SG stand Dominik Müller beim Landesligaaufsteiger SV Wittendorf auf dem Zettel – Anfrage und Zusage ließen nicht lange auf sich warten. „Die Chance Landesliga zu spielen, hat mich damals sehr gereizt“, erklärt Müller den Schritt in die zur Zeit des Wechsels zwei Etagen höhere Landesliga. Der Finanzbeamte avancierte schnell zur Landesliga-Stammkraft und war nach dem Abstieg in die Bezirksliga 2022/23 fester Bestandteil des direkten Wiederaufstiegs sowie des Bezirkspokalsieges gegen den VfR Sulz (4:2). Nach dem Klassenerhalt im Folgejahr, war für Domi dann der richtige Moment gekommen, das Kapitel in Wittendorf nach fünf Jahren zu schließen und zurück zur alten Wirkungsstätte zu kehren.

“Nicht wichtig, wer die Tore macht”

Im letzten halben Jahrzehnt hat sich bei der SG Hopfau-Leinstetten vor allem personell einiges geändert, der Kern und das gute Mannschaftsgefüge sind nach all den Jahren allerdings größtenteils gleichgeblieben. Mit der wichtigste Grund für Domis Rückkehr. „Ich war damals schon top eingebunden und wollte wieder mit meinen Kumples zusammenspielen“, entgegnet der 27-Jährige der Frage nach seiner Wechselabsicht. Und auch sportlich geht der Wechsel bis dato voll auf: Mit zwölf Punkten aus fünf Spielen steht die SG auf dem dritten Tabellenplatz. Und Domi? Der hat nach fünf Jahren Defensivarbeit beim SVW das Toreschießen wieder für sich entdeckt: Mit sechs Kisten gehört er nicht nur zu den Top-Torschützen seines Teams, sondern auch der gesamten Liga. Der Goalgetter aber bleibt bescheiden, stellt sich lieber in den Dienst der Mannschaft als im Rampenlicht zu stehen. „Natürlich ist es schön Tore zu schießen, aber solange wir die Spiele gewinnen, ist es mir nicht wichtig, wer die Tore macht“.

“Das waren immer enge Spiele”

Mit dem Abendspiel am nächsten Donnerstag (26.09) gegen den SV Wittlensweiler (9.) und dem Sonntagsspiel darauf gegen den SV Überberg (4.) hat die Spielgemeinschaft in einer Englischen Woche zwei Teams vor der Brust, die über einige Saisons hinweg bereits ihre Qualität in der B-Liga unter Beweis gestellt haben. Während Domi über den SVÜ nach dem Staffelzusammenschluss nur wenig sagen kann, kennt der Mittelfeldmotor den SV Wittlensweiler noch aus früheren Zeiten. „Das waren immer enge Spiele. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass wir gute Chancen haben in dem Spiel zu punkten, wenn wir zu 100% bereit sind, alles zu geben“, verkündet der Neuzugang. 

Kreisliga-Kompass Neckaralb – Mit Nathanael Bamenaw vom SSV Rübgarten

In unserer Rubrik „Kreisliga-Kompass“ blicken wir gemeinsam mit den Gesichtern unserer B-Ligisten auf das anstehende Spieltags-Wochenende und geben ihnen damit die Bühne, die sie verdienen. Vor dem Derby gegen den TSV Pliezhausen (Sonntag, 13.00 Uhr) hat Nathanael Bamenaw mit uns über seine bisherige Laufbahn, sein unverhofftes Glück beim SSV Rübgarten und das anstehende Topspiel gesprochen.

Sechs Treffer nach den ersten drei Spielen, alleine drei davon in der letzten Partie gegen die SF02 Reutlingen II – zurzeit läuft es einfach für Nathanael Bamenaw, Mittelstürmer und Kapitän des SSV Rübgarten (2.). Wie soll man da nicht auf den schnellen Angreifer aufmerksam werden? Die Offensivqualitäten des 27-Jährigen kommen dabei nicht von ungefähr. Ausgebildet wurde der gebürtige Tübinger ab der C-Jugend beim 1. CfR Pforzheim, bei dem er 2015 auch den Sprung ins Oberligateam schaffte. Neben Testspieleinsätzen durfte der damals 19-Jährige insgesamt drei Mal Oberliga-Luft schnuppern und spielte unter anderem mit Fatih Ceylan zusammen, der 2007/2008 mit Kayserispor den Türkischen Pokal gewann. 

“Die Liebe zum Sport wiedergefunden”

Nach einer Saison Oberliga sammelte der der Rechtsfuß im Laufe der Zeit jeweils Verbands-, Landes-, und Bezirksligaerfahrung beim ASV Durlach und der TSVgg Plattenhardt, ehe er sich 2022 dazu entschloss, sich dem frisch aus der A-Liga abgestiegenen SSV Rübgarten anzuschließen. Der Wechsel zum Sport- und Spielverein war so allerdings nicht geplant – nach seiner Station in Plattenhardt wollte Bamenaw bereits mit Mitte 20 die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. „Wenn man nicht so oft berücksichtigt wird oder sich mehr erhofft, dann verliert man irgendwann die Lust am Fußball“, erklärt der Offensivmann, der mittlerweile in Filderstadt lebt. Um Ayhan Dogan, damals wie heute Coach des SSV Rübgarten und ein alter Bekannter Bamenaws, sein Versprechen einzulösen, besuchte er dennoch eine Trainingseinheit der „Schneggen“, die ihn nachhaltig begeisterte. „Die Mannschaft hat mir so sehr gefallen, dass ich gesagt habe: Ich komme zu euch“, erzählt der Angreifer, der seinem aktuellen Klub schon jetzt etwas zu verdanken hat: „Durch den SSV habe ich die Liebe zum Sport wiedergefunden“.

„Ein richtiges Team“

In den vergangenen zwei Saisons wurde Nati, wie er von seinen Mitspielern genannt wird, gut vom SSV aufgenommen und avancierte sogar zum Kapitän. Dass der ehemalige Pforzheimer schnell seinen Platz in der noch sehr jungen Mannschaft gefunden hat, überrascht den Dribbelkünstler rückblickend nicht. „Der Zusammenhalt der Mannschaft hat mich sehr fasziniert. Da ist es normal, dass man nach dem Training noch zusammensitzt – das ist ein richtiges Team“, schwärmt der Teamälteste von seinen Kollegen. Der geglückte Saisonstart mit neun Punkten aus drei Spielen zeigt dabei nicht nur die zwischenmenschlichen Stärken der Grün-Weißen. „Das Zusammenspiel hat sich nochmal extrem gebessert“, sagt Nati, der seiner Mannschaft, besonders nach dem starken Auftritt im Bezirkspokal gegen den Bezirksligisten SV Pfrondorf (0:2), ein gesundes Selbstvertrauen attestiert.

Vorfreude aufs Derby

Das Selbstvertrauen wird vor allem am kommenden Sonntag gefragt sein, wenn es im Derby beim TSV Pliezhausen (3.) zum Topspiel kommt. Die Mannschaft von TSV-Trainer Ibrahim Shoeibi hat bis dato ebenfalls neun Punkte aus drei Spielen geholt. Das weckt Vorfreude in Nati und seinem SSV, der aktuell sogar drei- statt zweimal unter der Woche trainiert. „Wir bereiten uns richtig gut vor und sind bereit, alles abzurufen, was in uns steckt – wir freuen uns auf das Derby“, verkündet der Eins-gegen-Eins-Spezialist. Mit einem Sieg gegen den Lokalrivalen würden die „Schneggen“ den Abstand zu eben jenem auf drei Zähler ausbauen. Die Chancen dafür stehen bei Natis aktueller Torquote nicht schlecht – am vierten Spieltag sollen es wieder zwei Kisten werden. „Ich würde am liebsten den Schnitt von zwei Toren pro Spiel halten“, wünscht sich der 27-jährige, der dahingehend eine Wette mit einem Mitspieler am Laufen hat. „Wenn ich mit 25 Toren die Saison beende, bin ich aber auch happy“. 

Kreisliga-Kompass Neckaralb – Zeljko Draskovic vom FC Redfield Albstadt

In unserer Rubrik „Kreisliga-Kompass“ blicken wir gemeinsam mit den Gesichtern unserer B-Ligisten auf das anstehende Spieltags-Wochenende und geben ihnen damit die Bühne, die sie verdienen. Nach dem ersten Spieltag der laufenden Saison in der Kreisliga B4 haben wir mit Zeljko Draskovic vom FC Redfield Albstadt über die Auftaktniederlage, die Vorbereitung und die Saisonziele gesprochen.

Zum Saisonauftakt am vergangenen Wochenende gab es für Redfield im Topspiel gegen den FC Onstmettingen eine 1:2 Niederlage, die laut Draskovic “eindeutig unverdient” war. “Wenn wir vor dem Tor eiskalt sind, gehen wir locker mit 4:0 in die Halbzeit”, erzählt der Spielertrainer weiter. Die Onstmettinger kamen dann gut aus der Halbzeit und trafen zwei Mal. Der Anschluss durch Kristian Draskovic war in der Nachspielzeit dann nur noch Ergebniskosmetik, für mehr reichte es nicht mehr. Dennoch war Zeljlko mit der Leistung seiner Mannschaft, vor allem spielerisch, sehr zufrieden.

Trainingslager in Italien

Grund dafür, dass der Redfield-Coach mit der ersten Saisonleistungen seiner Mannschaft durchaus zufrieden sein konnte war die achtwöchige Vorbereitung, in denen die Albstädter unter anderem ins Trainingslager nach Italien fuhren. “Das war ziemlich geil!”, blickt 24-jährige zurück. Und auch die Trainingsbeteiligung bereitete ihm Freude: Im Schnitt standen 22 Spieler in der Vorbereitung auf dem Trainingsplatz von Redfield.

Saisonziel ungewiss ?

“Wir setzen uns jetzt keine hochnäsigen Saisonziele”, verrät Draskovic. “Klar innerlich hab ich mir schon etwas vorgenommen, aber als Team schauen wir, dass wir Sonntag für Sonntag liefern.” Aus dem ersten Spiel nimmt der Redfield Trainer mit, wie es laufen kann, auch wenn man die laut eigener Aussage bessere Mannschaft ist. “Und dann schauen wir, wo wir am Ende stehen.” Am kommenden Sonntag (13 Uhr) geht es für die Albstädter aber erstmal zu den Sportfreunden nach Bitz. Gegen die zweite Mannschaft der Schwarzgelben soll der erste Sieg der Saison her. Bitz verlor seinen Auftakt mit 1:5 gegen die SGM Heinstetten/Hartheim/Unterdigisheim II.

Übrigens: Zeljko war in der letzten Saison schon einmal bei uns im Interview zu Gast. Damals hatte er Redfield als Trainer frisch übernommen gehabt. Hier kommt ihr zur Folge!

Kreisliga-Kompass NSW – Mit Timo Ziefle vom VfB Kickers Waldachtal

In unserer Rubrik „Kreisliga-Kompass“ blicken wir gemeinsam mit den Gesichtern unserer B-Ligisten auf das anstehende Spieltags-Wochenende und geben ihnen damit die Bühne, die sie verdienen. Der Saisonstart des VfB Kickers Waldachtal verlief alles andere als geplant. Kapitän Timo Ziefle ordnet im Gespräch mit uns die Pleiten der vergangenen Spiele ein und erklärt, warum er am Sonntag (15.00 Uhr) dennoch guter Dinge ist.

„Die ersten vier Spiele liefen für uns leider nicht so gut“, resümiert Timo Ziefle, als es im Gespräch mit dem Kreisliga-Kompass um den Saisonstart seiner Mannschaft geht. Mit „uns“ ist der VfB Kickers Waldachtal (13.) gemeint, bei dem der 22-Jährige seit zwei Saisons als Kapitän die Zügel in die Hand nimmt. Nach den ersten vier Spieltagen steht der VfB bislang ohne Punkte da. Ein Novum für die Kickers seit dem Abstieg in die damalige Kreisliga B1 2016/17. Dabei setzte der Spielgemeinschaft zwischen dem VfB Cresbach/Waldachtal und dem FC Kickers Lützenhardt bisher nicht nur der urlaubsbedingte Personalmangel einiger Stammspieler und eine ständig rotierenden Aufstellung zu. „Wir haben vorm Tor viele Großchancen liegen lassen und gleichzeitig durch Fehler Treffer kassiert, die so nicht hätten sein müssen“, erklärt der Innenverteidiger, der sich gemeinsam mit seiner Hintermannschaft schon 17 Gegentore gefallen lassen musste.

Der VfB im Umbruch

Der enttäuschende Saisonstart ist bei der Spielgemeinschaft allerdings nichts Neues mehr. Landeten die Kickers nach dem ersten B-Liga-Jahr mindesten immer im soliden Mittelfeld, rennen sie nun seit zwei Runden ihren Erwartungen hinterher. „Vor zwei Jahren haben wir sechs bis sieben Stammspieler verloren, was uns natürlich erheblich geschwächt hat“, erklärt Ziefle, der bereits seit 17 Jahren im Verein ist. Im Gegenzug kam aufgrund mangelnder Jugendarbeit kein adäquates Personal nach. Der Verein fand stattdessen eine andere Lösung. „Wir haben über Freunde und andere Vereine einiges dazubekommen, aber auch Leute, die lange nicht mehr gespielt haben.“ Den Umbruch will der VfB nun als Neuanfang nutzen, auf dem nach und nach aufgebaut werden soll.

Erfreuliche Entwicklung

So sehr man durch den Umbruch sportlich einbüßen musste, so sehr hat dieser den Verein in einer anderen Weise bereichert. Stand der VfB nach den schmerzhaften Abgängen vor zwei Jahren gefühlt mit leeren Händen da, erfreut sich Ziefle heute an etwas sehr Wertvollem: „Wir haben eine richtige Kameradschaft. Ich glaube jeder würde durch Dick und Dünn füreinander gehen – wir sind alle miteinander Freunde geworden.“ Besonders vor dem Hintergrund der jüngsten sportlichen Ereignisse wird der Zusammenhalt wohl mehr denn je gefordert sein, weshalb der 22-Jährige sein Team vor dem kommenden Sonntag in die Pflicht nimmt: „Kommt ins Training und habt Spaß zusammen und lasst. Nur wenn wir gemeinsam daran arbeiten, wird es besser.“ 

“Ich bin guter Dinge”

Mit dem SV Überberg (6.) gastiert der VfB am 5. Spieltag bei einer Mannschaft, die nach drei Spielen sechs Punkten nachzuweisen hat. Das Calwer Team ist nach dem Ligen-Zusammenschluss für Ziefle allerdings schwer einzuschätzen. „Ich bin der Meinung, dass es am Sonntag sehr schwierig wird“, mutmaßt der Kapitän, für den einige spielerische Komponenten passen müssen, um ausgerechnet gegen den gut gestarteten SVÜ erstmals zu punkten: „Wir müssen hinten klar stehen und sicher sein – und vorne unsere Großchancen nutzen.“ Pünktlich vor dem nächsten Spieltag kehren nun nach und nach immer mehr Stammkräfte zurück, was Ziefle fürs Wochenende positiv stimmt: „Ich bin guter Dinge, dass wir das als Mannschaft rocken können.“

Kreisliga-Kompass Neckaralb – Mit Ibrahim Shoeibi vom TSV Pliezhausen

In unserer Rubrik „Kreisliga-Kompass“ blicken wir gemeinsam mit den Gesichtern unserer B-Ligisten auf das anstehende Spieltags-Wochenende und geben ihnen damit die Bühne, die sie verdienen. In der aktuellen Ausgabe haben wir mit Ibrahim Shoeibi, Trainer des TSV Pliezhausen (2.), über sein langjähriges Engagement im Verein, den Saisonstart in die Kreisliga B4 (RT) und das anstehende Sonntags-Spiel (15.00 Uhr) gesprochen.

Mit Abpfiff des letzten Spieltags der Kreisliga-A2-Saison 2023/24 gegen den zu dieser Zeit schon feststehenden Vize-Meister SV Degerschlacht (2:2), ereignete sich am 05. Juni diesen Jahres Historisches im Pliezhausener Schönbuchstadion: Trotz der zwischenzeitlichen 1:0-Führung verpufften beim Schlusspfiff jegliche Hoffnungen auf den Klassenerhalt binnen weniger Augenblicke – der TSV Pliezhausen steigt erstmals seit 1956 wieder in die Kreisliga B ab. Ein Blick auf den Saisonverlauf des TSV verdeutlicht die Tragik des historisch geladenen Abstiegs erst so richtig: Mit Beendigung des letzten Spieltags landeten die Pliezhausener erstmals in dieser Spielzeit auf einem direkten Abstiegsplatz. 

Spielertrainer mit Stallgeruch

Mit von der Partie: TSV-Trainer Ibrahim „Ibo“ Shoeibi, der das Ereignis von der Coaching-Zone aus miterlebte. Der 32-Jährige ist mittlerweile eines der Gesichter der Fußballabteilung des Vereins. Mit Eintritt in den Herrenbereich 2016, kehrte Shoeibi zum TSV, seinem ersten Jugendklub, zurück. In der ersten Saison feierte er nach dem Entscheidungsspiel gegen den TSV Sondelfingen (2:1) durch einen Last-Minute-Sieg direkt die Kreisliga-A-Meisterschaft, stieg in der Folgesaison aus der Bezirksliga ab und scheiterte dann in der Relegation am direkten Wiederaufstieg. Zur Saison 2020/21 bekam Shoeibi dann das Amt des Spielertrainers für die damalige Zweitvertretung anvertraut, die in Folge der Erstmannschafts-Auflösung aus der B- in die A-Liga aufrückte. Eine mutmaßliche Herkules-Aufgabe für den damals 27-Jährigen, der seit dem vier Saisons die Klasse hielt. Heute geht Ibo beim TSV in seine fünfte Trainer-Saison  in seine neunte insgesamt. “Der TSV ist nach all den Jahren wie ein zweites Zuhause geworden“, sagt der Spielertrainer, der bereits von 2000 bis 2006 in der TSV-Jugend den Fußball für sich entdeckte.

„Können jeden schlagen!“

Keine Frage also, dass der Vertriebler auch nach dem bitteren Abstieg dem DFB-Pokal-Teilnehmer von 1980 erhalten bleibt – wie viele andere auch. „Wir sind über die letzten Jahre größtenteils die gleiche Mannschaft, die zusammen älter wird – das ist etwas Besonderes“, schwärmt der 32-Jährige vom Pliezhausener Mannschaftsgefüge. Der Zusammenhalt im Team zeigte sich erst im jüngsten Spiel gegen den GSV Hellas Reutlingen, das trotz urlaubs- und krankheitsbedingter Ausfälle mit 2:1 (0:1) gewonnen wurde. Damit punktete der TSV trotz angespannter Personalsituation gegen einen Gegner, der nicht nur wegen der Transfers des Spielertrainer-Duos Harun Güney und Panagiotis Nakos für viele zum engen Favoritenkreis um den Titel gehört. „Wir wissen jetzt, dass wir jeden schlagen und in jedes Spiel mit breiter Brust gehen können. Ganz egal, wer von uns fehlt und wer nicht“, kündigt Shoeibi an.

„Das muss unser Anspruch sein“

Das gilt es für die Kicker des ehemals langjährigen Verbands- und Landesligisten bereits am Sonntag gegen die TSG Reutlingen (10.) zu bestätigen. Zwar gingen die Reutlinger aus den ersten beiden Spielen leer aus, unterschätzen will Ibo den kommenden Gegner allerdings nicht. Bei der TSG geht es gegen eine „schwer einzuschätzenden Mannschaft”, die am Sonntag das erste Heimspiel bestreiten wird. “Da möchten sie sicher die ersten Punkte holen.“ Mit dem dritten Sieg in Folge wäre der TSV jedenfalls einen weiteren Schritt näher am ausgerufenen Ziel. „Wir wollen bis zum letzten Spieltag um etwas spielen – das muss unser Anspruch sein“, fordert der Spielertrainer von seiner Mannschaft. Da es nicht gegen den Abstieg geht, handelt es sich dabei natürlich um die oberen beiden Plätze. Und da der TSV Pliezhausen in der Vergangenheit keine guten Relegations-Erfahrungen machen durfte, kann es sich ja nur um die Meisterschaft handeln, oder? „Eigentlich ja“, gesteht Ibo lachend, räumt aber dennoch ein: “Einfach wird es am Sonntag nicht.”