Beim Match.Report-Stammtisch war Marie Johner vom SV Eutingen zu Gast. Und irgendwie berichten wir gefühlt ziemlich viel über den SVE. Das aber auch zu Recht! Denn für diesen Verein läuft es in dieser Saison einfach richtig gut. Marie Johner und die Damen konnten am vergangenen Wochenende im absoluten Topspiel gegen den TSV Sondelfingen die Meisterschaft perfekt machen. Was danach noch alles passiert ist und was in Eutingen am kommenden Wochenende los sein wird, hat Marie im Gespräch verraten.
5:1 im Topspiel gegen den Tabellenzweiten. Es klingt so, als würde der SV Eutingen die Liga nach Strich und Faden dominieren und klar auf dem ersten Platz stehen. Dem war aber nicht so. Im Hinspiel hatte man gegen den TSV noch verloren und die Gäste standen auch knapp hinter Eutingen auf dem zweiten Platz. Drei Punkte trennten die Mannschaften. Das Ziel vor der Partie war also klar. Ein Sieg ist Pflicht. Damit würde man einen Spieltag vor Ende vor heimischer Kulisse die Meisterschaft klar machen. Wie fühlt man sich da? “Natürlich ist man da auch nervös, aber ich habe mich so auf den Tag gefreut”, sagt Marie, die Kapitänin und Innenverteidigerin der Mannschaft ist.
Sie spielt seit der B-Jugend in Eutingen und hat schon so einiges miterlebt. Vergangene Saison stieg der SV aus der Verbandsliga ab. “Da war auch viel Pech dabei.” Aber: “Vielleicht war der Abstieg für uns auch ganz gut”, sagt Marie. Das Ziel Wiederaufstieg ist geglückt. In 21 Spielen hat man nur zweimal verloren und sonst nur gewonnen.
Aber nicht nur die Damen konnten die Saison erfolgreich gestalten. Auch die Männer werden aller Voraussicht nach den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt machen. Die Reserve-Mannschaft ist bereits Meister, genauso wie die B-Juniorinnen. Es ist also eine nahezu perfekte Saison für den SV Eutingen. Was den Verein ausmacht? “Wir haben ein riesiges Ehrenamt”, sagt Marie. So habe die Mannschaft nach dem Erreichen der Meisterschaft nichts selbst organisieren können. “Für uns hieß es nur: ‘Kommt um 9:30 Uhr zum Spiel und spielt Fußball”, so Marie. Alles andere wurde wohl von vielen verschiedenen Menschen im Hintergrund geplant.
Emotional wurde es aber auch noch. Die langjährigen Spielerinnen Eva-Maria Stoll und Jana Nesch wurden kurz vor Ende des Spiels ausgewechselt. Sie bestritten ihr letztes Heimspiel für den SV Eutingen. Bereits vor der Partie konnten sich wohl einige die ein oder andere Träne nicht verkneifen. Umso schöner, dass es mit der Meisterschaft und dem Sieg gekrönt wurde. Für junge Spielerinnen waren sie immer eine Stütze oder Ansprechperson, an die man sich immer wenden konnte. “Diese Aufgabe müssen jetzt andere übernehmen”, sagt Marie. Insgesamt sollen drei Spielerinnen aus der so erfolgreichen B-Jugend hochkommen. Ob sie aber wirklich auch beim SV Eutingen bleiben, wird sich zeigen. Viele haben einen längeren Anfahrtsweg und sind noch keine 18, haben also kein Auto , bzw. Führerschein. “Hinter der Entscheidung steht also eine ganze Familie.” Marie Johner würde es verstehen, aber die Spielerinnen wären wichtig für die Verbandsliga.
Das letzte Spiel der Saison in Tettnang will man versuchen, auf Samstag zu verlegen. Hintergrund: Die Herren spielen am Samstag und könnten die Meisterschaft klar machen. Der Plan wäre also, nach dem Auswärtsspiel in Tettnang, nach Horb zu fahren und die Mannschaft zu unterstützen. “Es gibt auch einen Fanbus, der mit nach Tettnang fährt”, sagt Marie. Die Partyplanung in Eutingen ist also in vollem Gange.
Das ganze Interview (im Video und als Podcast) gibt’s auf unseren weiteren Kanälen.