In Episode 117 war Tobias Dierberger zu Gast. Seit vier Jahren spielt dieser auf dem Flügel bei Fußball Regionalligist TSG Balingen, die nach dem diesjährigen Saisonstart noch hinter ihren Erwartungen stehen. Aus elf Spielen konnte die TSG nur eines gewinnen, immerhin sechs Mal Unentschieden spielen und vier Mal ging das Team um Dierberger als Verlierer vom Platz. Das, was im Letzten Jahr noch die Grundlage für eine erfolgreiche Saison bei der TSG war, läuft dieses Jahr alles andere wie nach Plan.
Vor rund vier Wochen war er der Mann des Spiels: Mit drei Treffern und zwei Vorlagen war Tobias maßgeblich am bisher einzigen Sieg der Balinger in dieser Saison beteiligt. Gegner war der FC Astoria Walldorf, den man am Ende mit einem 6:3 wieder in die Heimat schickte. Nach einer längeren Verletzungsphase zu Beginn der Saison, durch die er unter anderem das DFB-Pokalspiel gegen den VFB Stuttgart verpasste, ein besonders erfreuliches Ereignis für den Rottenburger. „Das war natürlich etwas ganz Besonderes für mich“, sagt Tobias. Auch deshalb, weil er noch nie mehr als ein Tor in einem Spiel gemacht hat, sei es umso schöner gewesen. „Da ist unser Matchplan einfach voll aufgegangen“, freut er sich weiter.
Den Anfang seiner Karriere machte Tobias beim FC Rottenburg. Von Dort aus ist er in der D-Jugend zum SSV Reutlingen gewechselt. „In Reutlingen lief es perfekt, in einer Runde hatte ich glaube ich 50 Saisontore!“, blickt er zurück. Als man ihm in der C-Jugend sagte, dass er zu klein sei, um mit Gegnern wie dem VFB Stuttgart oder dem Karlsruher SC mitzuhalten war er „am Boden zerstört“ und wechselte zurück zur TuS Ergenzingen, wo er aus dem DFB-Stützpunkt einige kannte und sich deshalb schnell ins Team einfügte. „Ab da habe ich gesagt ich spiele Fußball nur noch zum Spaß, weil es schon krass war, was damals beim SSV Reutlingen für ein Druck herrschte.“ Die Freude am Fußball habe er in der Zeit in Reutlingen deshalb irgendwann verloren, was sich in Ergenzingen dann jedoch wieder änderte. Über weitere Stationen bei der TSG Balingen, erneut dem FC Rottenburg und der TSG Tübingen landete er schließlich bei seinem aktuellen Verein. „In Tübingen war der Spaß wieder im Vordergrund und der Erfolg kam von selbst“, sagt Tobias, der mit der TSG Tübingen in die Verbandsliga aufstieg. Aufgrund seiner Schnelligkeit ist die TSG Balingen dann auf ihn aufmerksam geworden, wo er nun seit 2019 spielt. In der Regionalligamannschaft hat er sich dann ohne große Startschwierigkeiten aufgrund der höheren Liga schnell festgespielt.
Mit Blick auf die Zukunft entscheidet sich wohl in den nächsten Wochen, wo es mit den Balingern in dieser Saison hingeht. Eine Sache die jedoch sicher ist, ist die Liebe zum Amateursport, die Tobias in der Zukunft auch weiter beibehalten wird. „Ich werde glaube ich für immer auf Sportplätzen zu finden sein, egal ob ich noch Spiele oder nicht.“