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Fussball B Jugend Verbandsstaffel Sued 2019/2020 10.11.2019 TuS Ergenzingen - SSV Reutlingen Sportfoto der Woche; Co Trainer Kaan Ates (SSV Reutlingen) schuetz sich mit einer Decke vor der Kaelte an der Aussenlinie FOTO: ULMER Pressebildagentur/Markus Ulmer xxNOxMODELxRELEASExx

In unserem neuen Format “So gesehen” schreiben Tom, Marius und Moritz aus dem Team Match.Report einmal pro Woche über ein gemeinsames Thema. Thema: Energiesparen im Amateurfußball.

Sporttasche packen im Sommer: kurze Hose, Trikot, Socken, Schuhe. Sporttasche packen im Winter: lange Thermohose, langes Thermoshirt, Pulli, lange Hose, Socken, Regenjacke, Schal, Mütze, Handschuhe. Die Tasche ist im Winter deutlich größer als im Sommer, der Amateurfußball dagegen findet hauptsächlich während den kalten Wintermonaten statt. Da kommt mir die Frage: Warum kicken wir in der Kälte?

 

Saisonbeginn ist für viele Amateurvereine Mitte, bzw. Ende August. Es wird durchgespielt bis kurz vor Weihnachten, es folgt eine Pause bis Mitte Januar, dann startet schon wieder die Vorbereitung auf die Rückrunde. Diese läuft bis Ende Mai, dann ist die Saison für den Großteil vorbei, einzig Auf- und Abstiegsspiele betreffen noch einzelne Teams. Das heißt: in den drei wärmsten Monaten, in denen die Plätze den besten Zustand erreichen, das Zuschauen am meisten Spaß macht und die allgemeine Stimmung am besten ist, macht der Amateurfußball Pause.

“Die beste Zeit der unteren Ligen kommt mit dem Frühling, die Rasen sind endlich gut bespielbar und die kalten Getränke schmecken herrlich.”

Gekickt wird dagegen in der kalten, dunklen Phase des Jahres. Das Flutlicht brennt ab September mehrere Stunden am Abend, die SpielerInnen frieren zu Trainingsbeginn (je nach Training auch länger) und das Duschen danach benötigt deutlich mehr Zeit, denn das Auftauen der eingefrorenen Finger und Zehen dauert. An Spieltagen gibt es nur vereinzelt Kaffee oder Glühwein zum Aufwärmen und das Zuschauen macht keinem so richtig Spaß und die Folge sind leere Ränge auf den Amateursportplätzen und damit einhergehende leere Kassen der Wurstbuden. 



Die beste Zeit der unteren Ligen kommt dann mit dem Frühling, die Rasen sind endlich gut bespielbar und die kalten Getränke schmecken herrlich. Dieser Zustand bleibt dann maximal drei Monate, dann ist die Saison zu Ende. Schade, hat es doch gerade erst so richtig Spaß gemacht, sowohl SpielerInnen als auch ZuschauerInnen. Einzig die Hitzeleidenden unter uns erfreuen sich an der Pause. Warum wir also in der Kälte kicken, kann ich heute leider nicht beantworten…

 

Von Marius Schmiedel