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Der Rottenburger Stadtpokal ist heute gestartet. Am Abend spielen die Herren die erste von zwei Gruppen aus. Ob wie im letzten Jahr der FC Rottenburg den Pott in der Kreisstadt hält, zeigt sich am letzten Turniertag, der am Montagabend ist. Wir haben zurückgeblickt auf einige denkwürdige Auflagen und mit einigen Stadtpokal-Erfahrenen (Ex-)Kickern gesprochen:

Mario Straub (SV Wendelsheim)

Mittlerweile ist Mario Straub Vorstand beim SV Wendelsheim. Beim letzten Turniersieg seines Klubs 2006 stand Straub aber noch auf dem Feld. „Wir waren im Schnitt eine sehr junge Truppe“, erinnert er sich. „Ich weiß noch, dass wir kein Spiel verloren und nur ein einziges Tor kassiert haben. Das war gegen Dettingen in Unterzahl und kann ja mal passieren (lacht).“ Obwohl seine Erinnerungen an dieses Jahr durchwachsen sind („In diesem Jahr sind wir aus der Bezirksliga abgestiegen“), denkt er mit Freude an diese Zeit zurück. „Wir wussten, dass wir es schaffen können. Mit nur einem Gegentor im ganzen Turnier haben wir aber selbstverständlich nicht gerechnet.“ Außerdem besonders in Erinnerung geblieben sind ihm das Duell gegen den Stadtrivalen FC Rottenburg in der Endrunde. Das Duell „Alle gegen den FC“ schwebt seit Beginn an während des gesamten Turniers über dem Stadtpokal. So auch damals. Straub: „Ein sehr umkämpftes Spiel. Ich kann mich noch gut an Holger Liedtke erinnern. Der war ein harter Gegenspieler…“. Straubs Stadtpokal-Erinnerungen datieren noch vom Turnier in der altehrwürdigen Hohenberghalle. Seit 2014 findet der Stadtpokal in der neuen Volksbank Arena statt.

Marvin Aepfelbach (TSV Kiebingen)

 

Einer, der ebenfalls beim letzten Gewinn seines Vereins noch dabei war, ist Marvin Aepfelbach vom TSV Kiebingen. Er hat den Stadtpokal sowohl in der alten als auch in der neuen Halle gespielt. 2011 gewannen die Kiebinger nach 2009 noch einmal den Pott, seitdem nie wieder. „Das wird wohl leider auch noch eine Weile so sein“, sagt Aepfelbach, der seine Annahme mit dem einzigartigen Team von damals begründet. „Heute müssen Teams oft ihre Mannschaft zusammenkratzen, früher hatte jeder Bock zu kicken.“ Als der TSV 2011 gewann, erlebte der Klub eine „magische“ Zeit. Nach 61 Jahren stieg der TSV im Folgesommer in die Bezirksliga auf und war geprägt von vielen talentierten Eigengewächsen. „Unsere Mannschaft damals war legendär“, sagt Aepfelbach heute. „Kevin Hartmann, Florian Schachtschneider, Julian Scholpp, um nur einige zu nennen. Dazu Trainer Marc Mickeler, der entscheidenden Anteil am Stadtpokal-Sieg und an der erfolgreichen Saison hatte. Wenn ich mir die Bilder von damals anschaue, bin ich einer von Zweien, die immer noch spielen. Wahnsinn.“

Der TSV und seine ‚Kiebinger Affen‘

Auch Aepfelbach weiß um die Besonderheit des Duells mit Stadtklub FC Rottenburg. „Neben dem FC spricht ja der TuS Ergenzingen eigentlich immer ein Wörtchen mit, wenn es um den Sieg geht. In den letzten Jahren war auch Dettingen sehr stark. Auf den Rängen sieht das anders aus: Die Zuschauer schenken gerne den Dorfklubs ihre Sympathie und daher hatte es der FC immer schwer – vor allem in der Hohenberghalle, wo alles kleiner und eng beieinander war.“ Aepfelbach erinnert sich auch noch an den Spitznamen, den die Unterstützer seines Heimatvereins bekommen haben: „Irgendwann war nur noch die Rede von den ‚Kiebinger Affen‘, wenn wir gespielt haben. Unsere Fans haben immer so geschrien und später haben das viele andere Vereine übernommen. Der Stadtpokal hat eben seinen ganz eigenen Reiz.“

Steffen Reichert (FC Rottenburg)

Steffen Reichert ist ein Spieler, der seit der Jugend für den FC Rottenburg kickt. Er hat viele Male mit dem FCR die ganze Halle gegen sich erlebt. Er schwärmt vom Turnier und freut sich auf die diesjährige Ausgabe: „Die engen Spiele, die Derbys, Prestige – all das macht den Stadtpokal zu etwas ganz Besonderem.“ Eine besondere Erinnerung ist ihm vom letzten Turnier in der alten Halle hängen geblieben: „Wir haben gewonnen und im Finale gegen Dettingen gespielt. Das Halbfinale war aber eigentlich viel besser“, sagt er grinsend, „beim 9-Meter-Schießen gegen Kiebingen war die ganze Halle gegen uns. Das macht den Stadtpokal doch aus.“ In jüngerer Vergangenheit sieht Reichert seinen FC Rottenburg nicht zwingend als Top-Favoriten. „Mit Ergenzingen und Dettingen aber auch Weiler, Wendelsheim oder Gastgeber Bieringen/Schwalldorf/Obernau sind richtige gute Hallenteams dabei. Klar wollen wir gewinnen, aber das wird wieder mal eine harte Nuss“, sagt er. Als einziger Landesligist hat der FCR auf den ersten Blick die besten Karten für den Gewinn.

Egal auf welcher Seite man steht oder welchem Klub man die Treue hält, beim Rottenburger Stadtpokal werden Jahr für Jahr Helden geboren und unvergessliche Geschichten geschrieben. Das zeigen nicht zuletzt unsere drei beispielhaften Akteure. Wir wünschen uns, dass es auch dieses Jahr wieder umkämpft und eng, aber jederzeit fair zugeht in der Volksbank Arena. Dann wird es auch einen verdienten Sieger geben. Wir wünschen viel Spaß beim Budenzauber!

Zur Website des Stadtpokal 2019 geht:s Hier.