Kategorie: Interview

Im Interview: Alexander Pfeffer (SpVgg Binsdorf)

Die SpVgg Binsdorf will hoch! Wieder hoch! Nach deren Abstieg in die Kreisliga B2 wollen die Binsdorfer um unseren dieswöchigen Stammtisch-Gast und Kapitän Alexander Pfeffer den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga A schaffen. Im Livestream spricht Alexander über die laufende Saison in der Kreisliga B2, die Rolle seiner Spvgg in der Liga und was er an seinem Verein so schätzt.

Nach der Hinrunde steht die SpVgg Binsdorf auf dem zweiten Platz in der Kreisliga B2. Dabei sind sie, genau wie der Spitzenreiter SGM SV Hart/SV Owingen, noch ungeschlagen. Neben zwölf Siegen holte die SpVgg vier Unentschieden und kann bei einem Spiel weniger als die SGM (das Spiel am vergangenen Wochenende musste aufgrund des Schneefalls abgesetzt werden) noch mit dieser gleichziehen. Der Rückstand beträgt aktuell drei Punkte. “Im großen und ganzen bin ich mit der Hinrunde zufrieden, auch wenn es ein bis zwei Spiele gibt, bei denen mich der Punktverlust ärgert!”, resümiert der Kapitän. Zwei der vier Unentschieden holte seine Mannschaft dabei zum Ende der Hinrunde. Besonders ärgerlich dürfte dabei das 1:1 gegen die SGM Hart/Owingen gewesen sein: Nicht nur wegen des späten Gegentreffers zum Ausgleich in der Nachspielzeit, sondern auch wegen der verpassten Möglichkeit, sich auf fünf Punkte an der Tabellenspitze abzusetzen. 

Mit Blick aufs letzte Jahr lässt sich sagen, dass die Binsdorfer auf dramatische Art und Weise in die B-Liga abgestiegen sind. Nach der Hinrunde stand die SpVgg noch auf dem vierten (!) Platz in der Kreisliga A2. Mit sechs Punkten Rückstand auf den zweiten Platz, der die Aufstiegsrelegation zur Folge gehabt hätte, landete Alexanders Mannschaft nach der Hinrunde ebenfalls auf einem Relegationsplatz – nur eben dem um den Klassenverbleib. Dort traf man auch den 1.FC Burladingen, der sich nach einer starken Saison in der Kreisliga B2 endlich mit dem Aufstieg belohnen wollte. Nachdem die Binsdorfer bis zu 90. Minute noch führten und alles nach dem Klassenerhalt aussah, glichen die Burladinger in der Nachspielzeit noch aus. Nach der Verlängerung musste sich die Spielvereinigung dann mit einem 2:6 in die Kreisliga B verabschieden.

Im Vergleich der beiden Ligen findet Alexander vor allem, dass die Chancenverwertung in der Kreisliga A besser ist, als die in der B-Liga. “Da werden einfache Fehler viel schneller bestraft und in der Kreisliga B kann es eher mal sein, dass man auch mal Dusel hat und der Gegner das Tor nicht macht.” Außerdem sieht er durch die hohe Trainingsbeteiligung und dem Fitnesszustand seiner Mannschaft Vorteile gegenüber vielen zweiten Mannschaften in der Liga, die teilweise nicht die Ambitionen haben aufzusteigen.

2011 kam Alexander aus dem Jugendbereich heraus. Damit spielt er nun seit 12 Jahren bei seiner SpVgg in Binsdorf. “Es waren immer mal wieder Anfragen da, doch für mich steht Gemeinschaft über allem. Ich will auch mit meinen Freunden kicken, im eigenen Ort, wo man auch die Fans kennt”, sagt der Kapitän. Bei der SpVgg stimme deshalb das Gesamtpaket, auch mit den ganzen Leuten auf dem Sportplatz, die der SpVgg regelmäßig und zahlreich auch bei Auswärtsspielen zuschauen. “Ich fühle mich nach wie vor wohl und das wird sich auch nicht mehr ändern!”

Im Interview: Frank Nuber (SGM Heuberg)

Frank Nuber ist sieben Mal in der Woche auf dem Sportplatz. Unser dieswöchiger Stammtisch-Gast steht nämlich nicht nur bei der ersten Mannschaft seiner SGM Heuberg an der Seitenlinie, sondern betreut auch mehrere Jugendmannschaften, in denen teilweise auch sein Sohn spielt. Im Interview spricht Frank über das familiäre Umfeld bei seiner SGM in Heuberg, seine Leidenschaft für die Tätigkeit als Trainer und den bisherigen Saisonverlauf in der Bezirksliga.

Mit seiner Mannschaft steht Frank Nuber nach 14 Spieltagen auf dem vorletzten Platz in der Bezirksliga Zollern. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt neun Punkte. Ihren einzigen Saisonsieg holte die SGM beim 3:1-Achtungserfolg gegen den SV Heiligenzimmern. Daneben stehen vier weitere Unentschieden und insgesamt neun Niederlagen in der Hinrunde (inkl. erster Niederlage in der Rückrunde gg. Frommern). Dennoch ist Frank zuversichtlich, dass die SGM  im Jahr nach ihrem Aufstieg aus der Kreisliga A1 die Klasse in der Bezirksliga hält. Dabei will er vor allem das besser machen, was der Aufstiegskandidat TSV Frommern beim 5:1-Erfolg über Franks SGM am vergangenen Wochenende so viel besser gemacht hatt: “In der Rückrunde nutzen wir die Fehler der anderen besser aus und stellen unsere eigenen vermehrt ab!”, schaut der Trainer voraus und blickt dabei auf die guten Phasen, die sein Team in bisher fast jedem Spiel hatte, diese jedoch nicht immer in einen Erfolg umwandeln konnte.

Der Weg in die Bezirksliga führte für die Heuberger über die Relegation. In zwei Relegationsspielen setzten sie sich letztendlich mit einem 2:0-Sieg im zweiten Spiel gegen den FV Rot-Weiss Ebingen durch, was bedeutet, dass man an diesem Tag am Spielort Tieringen den Aufstieg feiern durfte. “Das war was richtig Großes! So gerne man auch früh in der Saison die Meisterschaft feiern will…”, sagt Frank. Dabei erinnert er sich auch an die Worte, die seinen Spielern in der Kabine mitgegeben wurden, dass sie unabhängig von ihrer Fähigkeit, das Spiel entscheiden zu können, die Kulisse genießen sollen. In diesem Jahr gibt es keine Relegation, weshalb Frank zuversichtlich ist, dass sie “die Kurve noch kriegen werden” und am Ende den direkten Klassenverbleib feiern dürfen.

Um das zu schaffen, gibt er uns auch schon einige Einblicke in den Vorbereitungsplan für die Rückrunde. “Ich bin ja jemand, der die Jungs auch mal quält und sie (auch bei Schnee) mit den Laufschuhen in den Wald schickt” Im Trainerteam mit Michael Adelbert gibt es jedoch auch Meinungen, die auf Kraft- und Taktiktraining setzen, sodass die Mannschaft in allen Bereichen bestens auf die Rückrunde vorbereitet sein müsste. “Die Frage ist nur, inwiefern du das umsetzen kannst und wie hoch die Trainingsbeteiligung ist”, sagt er auch im Hinblick auf die anstehende Faschingszeit.

Wenn man einen Oberbegriff zur Beziehung zwischen Frank “Nubi” Nuber und seiner SGM Heuberg finden müsste, wäre es vermutlich das Wort “Familie”. Damals hat er beim TSV Stetten a.k.M. das Fußballspielen gelernt, doch egal in welchem Teil der Spielgemeinschaft fühlt sich der Trainer pudelwohl. “Egal wie lang die Trainerkarriere noch geht und wie lange sie mich noch aushalten, ich werde der SGM Heuberg erhalten bleiben!”, freut sich Frank. “Die Menschen sind überall super, auch wenn sie die  Entscheidungen eines Trainers manchmal kritisch hinterfragen.” Doch das ist seiner Meinung nach Teil des Amateurfußballs, wenn der Nachbar fragt, wieso sein Lieblingsspieler nicht gespielt hat. Und genau das ist es auch was ihm an seiner Tätigkeit als Trainer so Spaß macht, auch wenn er zugibt, dass die Gespräche nach einem Sieg deutlich angenehmer sind.

Im Interview: Jannis Mezger (HSG Albstadt)

Spitzenreiter, Derbystimmung, Euphorie! Jannis Mezger steht mit seiner HSG Albstadt auf dem ersten Platz der Württembergliga und empfängt am kommenden Samstagabend den TV Weilstetten zum Derby. Im Podcast spricht der aktuell verletzte Albstädter über den vergangenen Auswärtssieg in Wangen, das Derby gegen Weilstetten und seine persönliche Laufbahn.

“Das war mit eines der geilsten Spiele, bei dem ich jemals dabei sein durfte”, blickt Jannis auf den 36:31-Auswärtssieg beim MTG Wangen am vergangenen Wochenende zurück. Grund dafür war unter anderem die große Anhängerschaft, die gemeinsam mit der Mannschaft der Albstädter in zwei Reisebussen ins Allgäu fuhren und am Ende sogar eine Choreografie auf den Wangener Rängen präsentierten. Ganz besonderer Support also für die HSG, die mit diesem Auswärtssieg ihre souveräne Tabellenführung in der Württembergliga untermauern konnte. Doch nicht nur der Support war am Wochenende besonders. Wie bei jedem Auswärtsspiel mit Busanfahrt gab es auch diesen Samstagabend ein Motto für die Heimreise: Champions League! “Bei Champions League spielen ist man ja auch immer gut gekleidet, und deswegen hatten wir auf der Rückfahrt alle einen Anzug an!” In der Vergangenheit gab es auch schon vergleichbare Aktionen wie als die Mannschaft ihre Sachen in alles packen durfte außer in die Sporttasche oder aus allem trinken durfte außer aus Gläsern. Das gehört bei einer anständigen Party nach einem Auswärtssieg nämlich auch dazu. “Von Müdigkeit war bei der Heimfahrt niemanden etwas anzumerken!”, lächelt Jannis.

Mit breiter Brust empfängt die HSG am Samstag also den Tabellendritten TV Weilstetten zum Zollern-Derby in der Württembergliga. Das Lokalduell, das aktuell gleichzeitig auch ein regelrechtes Topspiel ist, zog in den vergangenen Jahren um die 1000 Zuschauer in die Albstädter Mazmannhalle. “Ich glaube jeder weiß, was es bedeutet gegen Weilstetten zu spielen!” Beim TVW kennt Jannis nur Tom Lebherz, da er selbst erst seit 2022 bei der HSG spielt. “Die, die schon länger hier spielen haben natürlich noch mehr Bekanntschaften.”, sagt der 28-jährige. “Ich denke die Freundschaften kann man dann für 60 Minuten abstellen und danach wieder zusammen ein Bier trinken!”

Das ganze Spektakel auf der Platte seht ihr inklusive Vorberichterstattung auch live bei uns auf Twitch auf “matchreport2”.

Zuvor war Janis bei der SG Herrenberg. Die Herrenberger, mit denen er auch heute noch in gutem Kontakt steht, vergleicht er was den Zusammenhalt betrifft gerne mit seiner HSG, bei der er nun seit gut einem Jahr spielt. Damals zog er durch eine berufliche Veränderung nach Albstadt. Durch einen Eike Schmiederer kam er dann zur HSG, die ihn aufnahm und sein Umfeld direkt prägte. “Bereits nach wenigen Trainings hatte ich den Eindruck, dass es eine geile Truppe ist und bisher hab ich noch nichts bereut!”, berichtet Jannis.

Im Interview: Luis Kirschbaum & Simon Nestle (TSG Balingen Falcons)

In Folge 127 waren erstmal zwei Gäste aus dem Basketball zu Gast! Umso spannender war, was uns Simon Nestle und Luis Kirschbaum von den TSG Balingen Falcons am Montagabend, während ihre Teamkollegen im Training schwitzten, erzählten. Dabei ging es unter anderem um die derzeitige Saison der Falcons, den Werdegang beider Spieler und die Jugendarbeit der Balinger.

Auch wenn die Falcons unsere einzige begleitete Basketballmannschaft in der Zollernalbregion sind, sind die Jungs um Luis und Simon in der Region alles andere als eine graue Maus. Gemeinsame Bekanntschaften zu den Eisbären Balingen (Eishockey) und den Balingen Bucks (American Football) sind der Grund, dass sich die drei Sportarten amerikanischen Ursprungs unterstützen wann es nur geht, wie es am vergangen Samstagabend der Fall war, als die Basketballer bevor es an die Bar ging, in der Eislaufbahn zu Gast waren. Doch auch bei den eigenen Spielen in der Kreisliga BBW 4 West bekommen die Balinger ordentlichen Support von ihren Fans. Derzeit stehen sie mit drei Siegen und einer Niederlage auf dem dritten Platz und wollen den Aufstieg, den sie letztes Jahr um Haaresbreite in der Relegation verpassten, in diesem Jahr schaffen. Für den Lauf zum Saisonbeginn ist unter anderem der Top-Scorer der “Falken” verantwortlich.

Luis Kirschbaum ist das Vorzeige-Beispiel für die gute Arbeit, die die Falcons auch im Jugendbereich leisten. Angefangen als Fußballer bei seinem Heimatverein FC Zillhausen zog es ihn mit 14 Jahren zum Basketball. Bereits sein Vater spielte Basketball, wieso ihm dieser Sport zu dem Zeitpunkt auch nicht ganz fremd war. Ab dann durchlief er die ganze Jugend der Balinger und spielt nun seit drei Jahren in der Aktiven Mannschaft der Falken. “Hier sitzt einer der Spieler neben mir, die Leistungsträger sind und sich das in den letzten Jahren hart erarbeitet haben”, sagt Simon über seinen deutlich jüngeren Mitspieler. “Als er dann richtig gut wurde bin ich auch auf ihn aufmerksam geworden und habe gemerkt, dass ich ihm irgendwann sicher auch mal ein paar Pässe zuspielen werde”, scherzt er weiter.

Derzeit haben die Falcons mit der U16, U18 und U20 drei Jugendmannschaften, die aktiv am Spielbetrieb teilnehmen. Nach dem Gewinn der Basketball Weltmeisterschaft der deutschen Nationalmannschaft war der Ansturm neuer Jugendspieler sogar so groß, dass die Falcons aufgrund von begrenzter Kapazität was die Halle und das Trainerpersonal betrifft sogar einen Aufnahmestop für weitere Jungs und Mädels machen mussten. “Wir freuen uns sehr, dass wir so viel anbieten können. Hätten wir mehr Hallenzeiten und mehr Trainer würden wir auch mehr anbieten.”, sagt Simon weiter, der den Zulauf in diesem Sommer auf ca. + 30 Prozent der derzeitigen Mitglieder schätzt. Der Hype um den Basketball macht sich also auch im Zollernalbkreis bemerkbar und in dieser Zeit wollen die Falcons weiter eine Anlaufstelle für Basketball-Begeisterte bleiben.

Im Interview: Tim Koch (FV Bisingen)

Tim Koch ist das Gesicht des FV Bisingen! Woche für Woche führt der Kapitän seine Mannschaft, in der unter anderem sein Zwillingsbruder Björn spielt, auf die Felder der Bezirksliga Zollern, was in diesem Jahr nach elf Spielen den achten Platz zur Folge hat. Mit vier Siegen, drei Unentschieden und vier Niederlagen ein ordentlicher Start, der aber im Laufe der Saison noch ausgebaut werden soll, sodass man im Juni wenn es in die letzten Spieltage geht, in ähnlichen Tabellenregionen wie letztes Jahr landet. Dort wurden die Bisinger am Ende Fünfter.

Nach einer guten Sommervorbereitung, in der das Team um Tim unter anderem den Hohenzollernpokal gewinnen konnte, war die Euphorie am Bisinger “Kuhloch” groß. “Danach hat sich jeder etwas erhofft, dass wir ganz oben mitspielen können.” Auch mit dem Sieg gegen die Sportfreunde Bitz am ersten Spieltag hatten die Blauen einen richtig guten Saisonstart gegen eine Topmannschaft erwischt. Am zweiten Spieltag gab es dann aber einen kleinen “Dämpfer”, wie es Tim nennt, der seine Mannschaft dann aus dem Tritt gebracht hat, was man auch noch einige Spiele danach merkt.

Dennoch bleibt der Bisinger Kapitän entspannt und blickt zuversichtlich in die Zukunft: “Zwischen dem fünften und dem achten Platz wären wir zufrieden”. Viel wichtiger ist für die Bisinger jedoch, dass sie als mehr oder weniger komplett neue Mannschaft in der Liga ankommt und sich als Mannschaft zurechtfindet. Im Sommer gab es einen Umbruch, bei dem es nicht nur 14 (!) Neuzugänge gab, sondern auch zehn Abgänge, die den FV verließen. Auch auf der Trainerbank hat sich am Kuhloch etwas getan. Seit dieser Saison leiten Salvatore Cerabona und Spielertrainer Dominik Bentele das Team, welches in der letzten Saison noch von Tim’s Vater Joachim Koch trainiert wurde.

Bei solch familiären Verhältnissen könnte man meinen, dass Tim schon sein Leben lang beim FV spielt. Doch dem ist nicht ganz so. Bis zur E-Jugend spielte er bei Rivale FC Grosselfingen. Über den TSV Frommern landete er dann beim FC 07 Albstadt, wo er dann fünf Jahre spielte. In drei der fünf Jahre sammelte er Erfahrung in der Verbandsliga, ehe er dann gemeinsam mit dem FC in die Landesliga abstieg. Irgendwann zog es ihn dann aber doch nach Bisingen, was unter anderem an engen Freundschaften im Verein und dem geringeren Aufwand zusammenhang. Übrigens: Jeden Schritt in seiner Karriere ging Tim mit seinem Zwillingsbruder Björn. Und wer weiß wo die beiden Koch-Brüder noch gemeinsam hinlaufen…

Im Interview: Fabian Maier (TSV Harthausen/Scher)

In Episode 123 war Fabian Maier vom TSV Harthausen/Scher zu Gast. Vor ein paar Monaten war seine Mannschaft noch das Team der Stunde und stieg am Ende einer starken Saison frühzeitig und erstmals seit 2017 aus der Bezirksliga Zollern in die Landesliga 4 auf. Nun ist der TSV die Mannschaft der vielen Unentschieden. Aus den ersten zehn Spielen holten die “Scherkicker” 9 Punkte und stehen damit auf dem zwölften Platz. Ganze sechs Mal spielte man dabei Unentschieden, was aber auch bedeutet, dass Harthausen zeigt, dass sie auch eine Liga höher durchaus mitspielen kann.

“Müssen tun wir grundsätzlich gar nichts!” sagt Fabian, auf die Frage, gegen welchen Gegner er mit seinem TSV punkten in der Landesliga punkten sollte. Dennoch sieht er den heimischen Rasenplatz im Winterlinger Ortsteil Harthausen als einen Faktor, der zum Trumpf werden könnte: “Wir versuchen natürlich unsere Heimspiele als Bonus zu nehmen”, sagt er und spielt dabei hauptsächlich auf ihren verhältnismäßig kleinen Platz an. Als defensiv stabile Mannschaft kommen ihnen diese Verhältnisse entgegen. “Auswärts ist ein Punkt immer gut, die nehmen wir gerne mit. Sie sind aber nicht fest eingeplant”, sagt er über die Auswärtsfahrten, die seit diesem Jahr nicht mehr nur ins benachbarte Benzingen oder Bitz führen, sondern auch wie vergangenes Wochenende nach Wangen oder Friedrichshafen.

Eine Auswärtsfahrt, die jedoch kurz geblieben ist, ist die zum TSV Strassberg. Nur neun Minuten Autofahrt trennen die beiden Sportplätze, weshalb es zwischen den beiden Vereinen auch eine besondere Beziehung gibt. “Klar, das Derby war ein Highlight!”, blickt Fabian auf den ersten Spieltag zurück, an dem die Strassberger allerdings die Nase vorn hatten.”Zwischen uns ist eine sehr gesunde Rivalität”, sagt Fabian und empfiehlt in dem Zuge niemandem, zwischen den beiden Clubs hin und her zu wechseln. Mit Thomas Rösch und Tunay Balci gibt es allerdings zwei Spieler in den Reihen der Scherkicker, die genau das gemacht haben. Balci war auch in der letzten Landesligasaison der Harthausener 2016/17 am Start und war eben wie Fabian und zahlreichen anderen Leistungsträgern wie Leonard Gauggel, Tobias Gratz und einigen mehr sowohl damals, wie heute, im Team des TSV.

Die Jugend des TSV tritt aktuell als SGM Zollernalb mit dem TSV Benzingen, den Spfr Bitz und eben besagtem TSV Strassberg an. Mit dem Sprung in den aktiven Bereich müssen sich die Jungs dann zwischen den je zwei Bezirks- und Landesligisten entscheiden, wofür Fabian einen Rat parat hat: “Ich sag immer: Kommt nach Harthausen, Schöner wird es nirgends!”

Im Interview: Dennis Ullmann (SGM SV Heinstetten/SV Hartheim/SV Unterdigisheim)

In Episode 121 war Dennis Ullmann, der für seine SGM SV Heinstetten/SV Hartheim/SV Unterdigisheim in der Kreisliga A1 auf Torejagd geht, zu Gast. In den letzten Jahren hat der gelernte Stürmer zeitweise auch als Innenverteidiger gespielt. Genauso unterschiedlich wie seine Positionen, waren auch die Zeiten, die er mit seiner SGM in den letzten Jahren durchgemacht hat.

Vor fünfeinhalb Jahren wechselte Dennis von seinem Heimatverein TSV Nusplingen zum SV Heinstetten. Seitdem ging man mit dem SV Hartheim und SV Unterdigisheim zu einer Spielgemeinschaft zusammen (um dem Spielermangel langfristig entgegenzuwirken) und stieg dann in die Landesliga auf. Nach zwei Jahren (eingeschränkt durch den Abbruch der Saison aufgrund der Corona-Pandemie) in der Landesliga ging die SGM dann zur Saison 2022/23 zurück in die Bezirksliga.

“Nach dem Landesligaabsteig haben wir uns natürlich ein bisschen mehr ausgerechnet”, sagt er über die Saison in der Bezirksliga, in der die SGM am Ende den zweiten Abstieg hintereinander hinnehmen musste. Die Regelung, dass es keine Relegation gab und somit einen verschärften Abstieg gab, kam Dennis’ Mannschaft auch nicht gerade entgegen. ”Auch wenn wir die Klasse gehalten hätten, wäre es unter dem Strich kein goldenes Jahr für uns gewesen”, blickt er zurück. Es seien mehrere Faktoren wie z.B. Verletzungspech oder die Abgänge einiger Leistungsträger gewesen, die die Mannschaft letztendlich in einen Abwärtsstrudel gebracht haben, wodurch man dann erneut abgestiegen ist.

In der Kreisliga A1 steht die SGM derzeit nach neun Spieltagen auf dem fünften Platz. Das Ziel ist es, oben mitzuspielen und am Ende der Saison zwischen dem dritten und dem achten Platz zu landen. Auch hier steht das langfristige Denken wieder im Vordergrund. Der Umbruch, den es in Heinstetten, Hartheim und Unterdigisheim gerade gibt, soll den Verein auf lange Sicht wieder in die Bezirksliga bringen. Dazu gehört auch eine Verjüngung der Mannschaft, zu der die jungen Spieler aus der eigenen Jugend in den aktiven Bereich übernommen werden sollen. 

Vor allem aber kommt es auf eine Sache an, womit sich Dennis am Montagabend dann aus dem Stream auch verabschiedete: “An die Jungs von unserer SGM: Dranbleiben, Gas geben, Dritter werden!”



Im Interview: Florian Liebig (SGM FC Stetten-Salmendingen/TV Melchingen/SGSL Hörschwag)

Als Florian Liebig vor zweieinhalb Jahren zum FC Stetten-Salmendingen kam, veränderte sich für den 33-jährigen nicht nur der Verein. Mit seinem Wechsel zum FC übernahm der Flügelspieler die Rolle des Spielertrainer Amtes und mit der Zollernalbregion lernte der Derendinger auch ein neues Umfeld kennen. Für die Möglichkeit, diese spannende Aufgabe anzugehen, ist er heute noch dankbar und hat in dieser Saison mit seiner neu gegründeten SGM FC Stetten-Salmendingen/TV Melchingen/SGSL Hörschwag noch so einiges vor.

Nach acht Spieltagen steht Florians Spielgemeinschaft auf dem siebten Platz in der Kreisliga A2. Dabei konnte man gegen den 1.FC Burladingen gewinnen und auch gegen den Bezirksliga-Absteiger von der SGM Gruol/Erlaheim etwas Zählbares mitnehmen. Durch vermehrte individuelle Fehler kommt es dann allerdings hin und wieder auch zu Ergebnissen wie dem 3:6 vergangenes Wochenende bei der Spvgg Leidringen. “Unsere Spielanlage war gut und unsere Tore waren keine Zufallsprodukte, aber wenn man den Gegner zum Toreschießen einlädt, dann wird es schwierig in Leidringen etwas mitzunehmen.”, zieht der Spielertrainer Fazit.

Dennoch ist er zufrieden mit der Entwicklung, die sein Verein seit dem Anfang der Saison durchläuft. Im Sommer ist man mit dem TV Melchingen zu einer Spielgemeinschaft zusammengewachsen. Gründe hierfür waren Spielermangel, die die Melchinger hatten und deshalb schon im Februar auf den FC zukamen. Dieses Thema war auch in Stetten-Salmendingen präsent, allerdings nicht so akut wie bei den Melchingern. Durch den Verbund beider Mannschaften gibt es nun allerdings wieder eine höhere Trainingsbeteiligung, einen Konkurrenzkampf und sogar die Möglichkeit, zwei Mannschaften zu stellen. “Es hat sich gelohnt, es bringt die Vereine und die Jungs auf lange Sicht weiter und auch wenn es nicht selbstverständlich ist, dass man spielt, habe ich das Feedback bekommen, dass das Training durch den größeren Kader größeren Spaß macht.” Außerdem lobt Florian die Melchinger Anlage und den Sportplatz dort.

Einen Platz, den er hingegen vermisst, ist der Kunstrasenplatz beim TV Derendingen, was seine letzte Station war. Dort, wo er auch wohnt, versucht er, wenn es die Zeit zulässt, immer mal wieder zum Zuschauen vorbeizukommen. Dafür eignen sich vor allem die Spiele unter der Woche, da er am Wochenende bekanntlich meist zeitgleich selbst im Einsatz ist. Mit Blick auf seine Vergangenheit vergleicht er auch die Derbys in der Region Alb mit denen im Zollernalbkreis. “Beim TVD haben wir die Spiele gegen Pfrondorf teilweise auch auf den Freitagabend gelegt, das war schon richtig geil.”, erinnert er sich. “Aber seit ich im Bezirk Zollern spiele, habe ich den Begriff Derby nochmal neu kennengelernt”, und erwähnt dabei auch die Mitspieler, die sich den Montag extra frei nehmen, um am Sonntagabend den Derbysieg feiern zu können.

Im Interview: Tobias Dierberger (TSG Balingen)

In Episode 117 war Tobias Dierberger zu Gast. Seit vier Jahren spielt dieser auf dem Flügel bei Fußball Regionalligist TSG Balingen, die nach dem diesjährigen Saisonstart noch hinter ihren Erwartungen stehen. Aus elf Spielen konnte die TSG nur eines gewinnen, immerhin sechs Mal Unentschieden spielen und vier Mal ging das Team um Dierberger als Verlierer vom Platz. Das, was im Letzten Jahr noch die Grundlage für eine erfolgreiche Saison bei der TSG war, läuft dieses Jahr alles andere wie nach Plan.

Vor rund vier Wochen war er der Mann des Spiels: Mit drei Treffern und zwei Vorlagen war Tobias maßgeblich am bisher einzigen Sieg der Balinger in dieser Saison beteiligt. Gegner war der FC Astoria Walldorf, den man am Ende mit einem 6:3 wieder in die Heimat schickte. Nach einer längeren Verletzungsphase zu Beginn der Saison, durch die er unter anderem das DFB-Pokalspiel gegen den VFB Stuttgart verpasste, ein besonders erfreuliches Ereignis für den Rottenburger. “Das war natürlich etwas ganz Besonderes für mich”, sagt Tobias. Auch deshalb, weil er noch nie mehr als ein Tor in einem Spiel gemacht hat, sei es umso schöner gewesen. “Da ist unser Matchplan einfach voll aufgegangen”, freut er sich weiter.

 Den Anfang seiner Karriere machte Tobias beim FC Rottenburg. Von Dort aus ist er in der D-Jugend zum SSV Reutlingen gewechselt. “In Reutlingen lief es perfekt, in einer Runde hatte ich glaube ich 50 Saisontore!”, blickt er zurück. Als man ihm in der C-Jugend sagte, dass er zu klein sei, um mit Gegnern wie dem VFB Stuttgart oder dem Karlsruher SC mitzuhalten war er “am Boden zerstört” und wechselte zurück zur TuS Ergenzingen, wo er aus dem DFB-Stützpunkt einige kannte und sich deshalb schnell ins Team einfügte. “Ab da habe ich gesagt ich spiele Fußball nur noch zum Spaß, weil es schon krass war, was damals beim SSV Reutlingen für ein Druck herrschte.” Die Freude am Fußball habe er in der Zeit in Reutlingen deshalb irgendwann verloren, was sich in Ergenzingen dann jedoch wieder änderte. Über weitere Stationen bei der TSG Balingen, erneut dem FC Rottenburg und der TSG Tübingen landete er schließlich bei seinem aktuellen Verein. “In Tübingen war der Spaß wieder im Vordergrund und der Erfolg kam von selbst”, sagt Tobias, der mit der TSG Tübingen in die Verbandsliga aufstieg. Aufgrund seiner Schnelligkeit ist die TSG Balingen dann auf ihn aufmerksam geworden, wo er nun seit 2019 spielt. In der Regionalligamannschaft hat er sich dann ohne große Startschwierigkeiten aufgrund der höheren Liga schnell festgespielt.

Mit Blick auf die Zukunft entscheidet sich wohl in den nächsten Wochen, wo es mit den Balingern in dieser Saison hingeht. Eine Sache die jedoch sicher ist, ist die Liebe zum Amateursport, die Tobias in der Zukunft auch weiter beibehalten wird. “Ich werde glaube ich für immer auf Sportplätzen zu finden sein, egal ob ich noch Spiele oder nicht.”

Im Interview: Michael Kraus (SGM SV Ringingen/FC Killertal)

Weiter geht es mit dem Stammtisch Zollernalb. Zu Gast war in Episode 116 Michael Kraus. Er ist Spielertrainer bei der SGM SV Ringingen/FC Killertal. Seit vier Saisons spielen die Ringinger jetzt in der Kreisliga A2 und auch in diesem Jahr scheint der Weg nach fünf Spielen weder nach oben noch nach unten zu gehen. Dazu aber gleich mehr.

Die Mannschaft der SGM SV Ringingen/FC Killertal kannte sich vor der Saison nicht wirklich. Man war Gegner. Aber das Zusammenspielen kannte man vielleicht eher in der Freizeit oder am Tresen. Auf dem Platz stand man sich eher als Gegner gegenüber. Ganz so schwierig war es aber vielleicht nicht. Bereits in der Jugend haben die beiden Vereine Berührungspunkte. Michael hebt da besonders die A-Junioren hervor. Im vergangenen Jahr konnte man dort bereits die Meisterschaft eintüten. Kameradschaft wird in dem Team also groß geschrieben und man ist sich dann doch nicht so fremd. “Die Jungs kennen sich zum Großteil”, sagt Michael.

Die eigentliche Herausforderung bei der Spielgemeinschaft war also nicht, die Spieler miteinander bekannt zu machen. Die Idee entstand eher kurzfristig und musste innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden. Für Michael kein Problem: “Ich war von Anfang an ein großer Fan davon.” Er sieht in der Mannschaft großes Potenzial. Gerade mit den jungen Spielern möchte er etwas entwickeln und bewirken.

Die Mannschaft scheint dementsprechend auch so langsam in Fahrt gekommen zu sein. Aus dem Pokal ist man in der zweiten Runde gegen den ungeschlagenen FC Pfeffingen rausgeflogen. Ärgerlich, aber verkraftbar. In der Liga konnte man nach drei teils deutlichen Niederlagen am Stück endlich die ersten beiden Siege einfahren. Manch einer spricht da schon von einer Serie, aber wir halten mal den Ball flach. So will es auch Michael Kraus.

Als Spielertrainer hat er eine gewisse Verantwortung und muss seine Spieler im Griff haben. Das bedeutet auch mal einen anderen Ton ansprechen, beziehungsweise mit den Spielern richtig zu kommunizieren. Für ihn ist das Trainersein nicht nur das Training vorbereiten und am Spielfeldrand zu stehen. Es bedeutet auch, seine Spieler mal zu enttäuschen, wenn sie nicht spielen. Aber auch dann muss man sich mit ihnen hinsetzen und ihnen sagen, “warum sie nicht gespielt haben und was sie besser machen können”. Er versucht immer wieder, sein Team auf das nächste Level zu bringen. Das wurde im Laufe des Interviews immer wieder deutlich.

Teambuilding-Maßnahmen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Da gibt es bei der Spielgemeinschaft jede Menge verschiedene Ideen. Sei es eine kleine Wanderung, die im Auto endet, weil es, Zitat, “zu sehr geregnet hat” oder aber das gemeinsame Singen von Liedern. Man merkt bei dieser Mannschaft scheint sich etwas zu entwickeln und wir sind gespannt, wohin der Weg sie führt.